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Westfalenpost: Entgeistert

Hagen (ots)

Im Kaukasus droht offener Krieg
Von Eberhard Einhoff
Von vorrückenden russischen Panzern ist die Rede, von 
abgeschossenenen russischen Flugzeugen, von hunderten toten 
Zivilisten und Soldaten. Südossetien heißt der Zankapfel, um den sich
Georgien und Russland streiten. Bis unmittelbar an den Rand eines 
Krieges haben es die in Zeiten der Sowjetunion Seite an Seite 
stehenden Staaten bereits gebracht. Und völlig entgeistert, weil 
ebenso überrascht, nimmt die Welt Kenntnis von einem seit langem 
schwelenden Konflikt, der es bisher selten in die Schlagzeilen 
geschafft hat.
 Es schimmert die pure Hilflosigkeit aus den ersten internationalen 
Reaktionen auf die blutigen Kampfhandlungen im Kaukasus. Dabei wird 
Gewalt dort schon seit Tagen angewandt und ebenso lange fließt 
bereits Blut. Doch seit diesem Freitag, an dem die Spannungen eines 
ernsthaften Konflikts bis zur Explosionsreife eskaliert sind, zwingt 
die militärische Auseinandersetzung zu massivsten Bemühungen, das 
Schlimmste noch zu verhindern. Das Äußern ernsthafter Besorgnis und 
die Aufforderung, die Waffen sofort schweigen zu lassen, reichen 
nicht mehr aus. Hier ist unmittelbare Vermittlung nötig und die 
Bereitschaft der Beteiligten, sich auf eine solche einzulassen.
 Südossetien, das unter Russlands schützender Hand steht, 
völkerrechtlich zu Georgien gehört und faktisch seine Unabhängigkeit 
anstrebt, könnte bei weiterer Eskalation zum ersten Brandherd werden,
Abcha-sien dann zum zweiten.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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