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Westfalenpost: Pistole auf der Brust

Hagen (ots)

Opel nimmt die Politik in die Pflicht
Von Stefan Pohl
Ein derartiges Projekt hat es in der Automobilgeschichte noch nie und
in der gesamten Industriegeschichte kaum einmal gegeben: die 
Teil-Herauslösung des europäischen Teils aus einem riesigen, aber 
maroden US-Mutterkonzern. Opel will es nun vormachen, dem Autobauer 
bleibt keine Wahl.
Die Lage ist verzweifelt. Es gibt nur die Möglichkeiten, in nächster 
Zeit zusammen mit General Motors unterzugehen - das schließt 27 000 
Arbeitsplätze bei Opel direkt und Tausende weitere bei Zulieferern 
ein - oder mit Steuerzahlergeld den überaus riskanten Alleingang zu 
wagen.
Nun ist die Politik am Zug, und zwar in allen Ländern mit 
Opel-Standorten. Der wohl von Opel geführte Europa-Verbund setzt ihr 
die Pistole auf die Brust. Verweigern Deutschland, aber auch 
Großbritannien, Schweden, Spanien, Belgien und Polen die Gewährung 
von Bürgschaften als kleinsten gemeinsamen Nenner oder kommen zu 
keiner Einigung über die Aufteilung der Lasten, so betreiben sie 
Marktbereinigung und müssen Massenarbeitslosigkeit finanzieren. 
Setzen sie Steuergeld für Opel ein und der Verbund scheitert, wäre 
das doppelt tragisch.
Der Versuch ist es aber wert, auch wenn noch viel Unklarheit über 
Stellenabbau, Nutzung der GM-Patente und Investoren besteht. Ein 
Autohersteller scheidet wohl aus. Ein VEB Opel als Übergangslösung 
ist noch nicht vom Tisch.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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