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Westfalenpost: Ampel steht auf Rot Die Grünen und die Koalitionsfrage

Hagen (ots)

Von Wilfried Goebels
Eine Partei, zwei Welten: Hier die Berliner Grünen, die mit 
Tunnelblick auf die Machttöpfe im nächsten Kabinett schielen. Dort 
die linke Basis in Nordrhein-Westfalen, der die Pflege der reinen 
Lehre nicht selten wichtiger ist als ein Mitregieren mit 
Kompromissen.
 Spitzenkandidatin Renate Künast hat nicht ohne Realitätssinn die 
rot-gelb-grüne Ampel als einzige Machtperspektive der Öko-Partei im 
Bund diagnostiziert. Beim Taktieren mit Westerwelle und Steinmeier 
ist der Pragmatikerin in der Berliner Käseglocke aber das Gespür für 
die eigene Basis abhanden gekommen. Die basisdemokratisch 
strukturierten Grünen lassen sich nicht einfach von oben über die 
Talk-Shows im Fernsehen steuern. Hagen hat gezeigt: Wenn sich die 
Vorderen verselbstständigen, geht die Basis auf Konfrontation.
 Die Vorstellung, im Bundestagswahlkampf für eine Koalition mit den 
ungeliebten Liberalen zu werben, ist für die grüne Mehrheit schlicht 
undenkbar. Dabei halten sich allerdings auch die NRW-Grünen ein 
Hintertürchen als letzten Ausweg offen: Droht eine Große Koalition, 
schließt die Basis die Ampel offenbar nicht völlig aus.
 Mit dem unabgestimmten Ampel-Vorstoß haben sich Künast und Trittin 
unnötig ins Abseits manövriert. Jetzt müssen sie schnellstens die 
Scherben beseitigen und die Basis auf Regionalkonferenzen einbinden. 
Die NRW-Grünen haben ihre Promis eindrucksvoll gemahnt, im Wahlkampf 
auf "Grün pur" zu setzen. Die Basis fordert ein sofortiges Ende der 
Strategie- und Koalitionsdebatten. Das ist aller Ehren wert - birgt 
aber das Risiko, dass die grüne Partei auf Dauer in der Opposition 
verharrt.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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