All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: zu Afghanistan

Hagen (ots)

Helmut Schmidt hat stets zur Besonnenheit bei deutschen Auslandseinsätzen gemahnt. Nicht alle Konflikte dieser Erde gehen uns etwas an, sagte der Altbundeskanzler in aller Klarheit. Wie schwierig die Dinge in Afghanistan liegen - darum dürfte nicht nur der frühere Verteidigungsminister Schmidt wissen. Weltmächte wie die Sowjetunion sind am Hindukusch grausam gescheitert. Und machen wir uns nichts vor, auch der Westen droht dort sehenden Auges auf ein Desaster zuzusteuern. Ein weiterer toter Bundeswehrsoldat am Himmelfahrtstag und die Trauerfeier für drei Gefallene gestern in Hannover machen uns einmal mehr deutlich, wie blutig der Krieg in Afghanistan geworden ist. Aber ist er deshalb sinnlos? Nein!Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat sehr klug das Recht auf Zweifel am Afghanistan-Einsatz zugebilligt. Sein Aufruf, diese Zweifel jedoch zu überwinden, ist die Herkulesaufgabe, vor der die Deutschen mit allen ihren Kriegserfahrungen stehen. Politik und Gesellschaft haben dabei noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Wer nur die Mission in Afghanistan sieht, dem erschließt sich die Notwendigkeit dieses Einsatzes nicht. Wer diese begreifen will, der muss das große Ganze in den Blick nehmen. Afghanistans relative Nähe etwa zu Pakistan, Indien und dem Iran. Diese atomar hochgerüstete Krisenregion darf der Westen nicht ihrem Schicksal überlassen. Die Staatengemeinschaft muss dort dauerhaft als Stabilisator vertreten sein. Ein Abzug vom Hindukusch liegt daher noch in weiter Ferne.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174201

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 29.05.2011 – 18:47

    Westfalenpost: zu Afghanistan

    Hagen (ots) - Die Tarnung des Attentäters war eine Polizeiuniform. Als Polizist verkleidet hatte sich der Taliban unter die Sicherheitskräfte geschlichen, die auch Bundeswehrgeneral Markus Kneip beschützen sollten. Dass er den Anschlag überlebte, grenzt an ein Wunder. Zwei deutsche Soldaten aber starben. Das Selbstmordattentat im afghanischen Tachar zeigt, wie leicht angreifbar und instabil die viel beschworene Sicherheitspartnerschaft zwischen Afghanen und Isaf-Truppen ...

  • 29.05.2011 – 15:04

    Westfalenpost: VfL Gummersbach erhält Lizenz für die Handball-Bundesliga

    Hagen (ots) - Der Handball-Bundesligist VfL Gummersbach erhält die Lizenz für die nächste Saison nun doch. Das bestätigte am Sonntag Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, in einem Gespräch mit der Westfalenpost. "Die Lizenz wird erteilt und ist nicht mehr rücknehmbar", sagte Bohmann, "aber mit ihr sind strenge Auflagen verbunden." Diese werde ...

  • 27.05.2011 – 19:41

    Westfalenpost: Zur Bundeswehr

    Hagen (ots) - Dass Deutschlands Sicherheit auch am Hindukusch verteidigt wird, war Peter Strucks umstrittene Maxime, die aber sehr treffend die Wahrung unserer Interessen beschrieb. Nun setzt Thomas de Maizière eins drauf. Der sturmerfahrene Verteidigungsminister stößt eine unliebsame Debatte an und bereitet die Nation auf weitere Auslandseinsätze der Bundeswehr vor. Diese Ansage war längst überfällig. Denn die gewachsene Verantwortung Deutschlands in der Welt ...