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Westfalenpost: Westfalenpost zu hohen Mieten

Hagen (ots)

<p>Neben Arbeitslosigkeit und Niedriglöhnen wird die steigende Miete für immer mehr Familien zum finanziellen Desaster. Geringverdiener können sich die Wohnungsangebote in Boomstädten nicht mehr leisten. Es gibt nur eine langfristige Strategie: NRW muss den Neubau von Sozialwohnungen in Städten mit positiver Einwohnerzahl kräftig hochfahren. Das Problem: Das Land hat die Wohnungsbaumittel in den letzten Jahren gesenkt. </p><p/><p>Die Bertelsmann-Studie macht allein die hohen Mieten dafür verantwortlich, dass das Wohnen für Geringverdiener zur Armutsfalle wird. Das ist allerdings nur zum Teil richtig: Die Hauptursache dafür, dass mehr Geringverdiener unter die Hartz-IV-Grenze abrutschen, sind die zu niedrigen Löhne. Während in der Studie die Spanne für die Durchschnittsmiete zwischen der teuersten und billigsten Großstadt um rund 300 Euro im Monat auseinander klafft, liegt der Abstand in Städten beim Erreichen der Armutsschwelle - 60 Prozent des örtlichen Durchschnittseinkommens - bei immerhin 700 Euro im Monat. Auslöser des Abdriftens in die Armutsfalle ist also eher das niedrige Gehalt als die hohe Miete. </p><p/><p>Gleichwohl hat das örtliche Mitniveau eine zunehmende Bedeutung für den Lebensstandard von Geringverdienern in der Kommune. Ein Monatseinkommen von 1800 Euro in Iserlohn ist eben deutlich mehr wert als in der teuren Metropole Köln. Bisher orientiert sich der Hartz-IV-Anspruch am monatlichen Einkommen - erstmals lenkt die Studie jetzt den Blick auf den Zusammenhang von Einkommen und Miethöhe. Konsequenz: Armut muss in Deutschland künftig stärker regional erfasst werden. </p>

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