All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Ein Kompromiss, der keine Verlierer kennt Von Carsten Menzel

Hagen (ots)

Der monatelange Dauerkonflikt ist entschärft, weitere Bahnstreiks abgewendet: Die Tarifauseinandersetzung zwischen Deutscher Bahn und der Gewerkschaft GDL ist beigelegt. Damit haben die beiden Schlichter, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und der frühere brandenburgische Regierungschef Michael Platzeck, geschafft, was viele - nach neun Streiks, die Millionen Bahnkunden getroffen hatten - für kaum mehr erreichbar hielten: eine Einigung.

Insgesamt 14 Verträge und zwei Protokolle, alles zusammen mehrere hundert Seiten Papier, umfasst das Tarifwerk. Allein diese Zahlen sagen etwas über die Arbeit des Schlichter-Duos aus. Ramelow und Platzeck haben mit Beharrlichkeit verhandelt, sind Schritt für Schritt vorgegangen. Zwischenzeitlich ist das Schlichtungsverfahren zweimal verlängert worden, weil die Fortschritte eben nur langsam zu erzielen waren. Davon hat sich aber keiner der Beteiligten aus der Ruhe bringen lassen. Viel mehr noch: Während der fünf Wochen drang nichts an die Öffentlichkeit; es waren Verhandlungen in Verschwiegenheit.

Die Einigung im Tarif-Konflikt der Bahn ist ein Kompromiss - aber kein fauler, ganz im Gegenteil. Die Vereinbarung ist so dosiert, dass es keine Verlierer, sondern eher Gewinner gibt: Deutsche Bahn, die GDL mit ihrem Vorsitzenden Claus Weselsky, die Konkurrenzgewerkschaft EVG und die Beschäftigten können gut mit den erreichten Ergebnissen leben. Und die Schlichtung ist langfristig angelegt, mit einer Friedenspflicht bis zum Jahr 2020. Damit profitieren am Ende auch die Bahnkunden. Die Einigung, die Ramelow und Platzeck erreicht haben, ist somit beispielhaft: ein solider, tragfähiger Kompromiss.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 29.06.2015 – 22:47

    Westfalenpost: Geschenkte Zeit Von Nina Grunsky

    Hagen (ots) - Die angeblich schönste Zeit des Jahres hat gerade erst begonnen, da fallen zwei Schatten auf die kommenden Wochen, die doch eigentlich so unbeschwert verlaufen sollten. Die beiden Ereignisse zu vergleichen, die die Urlaubsfreuden verdunkeln, verbietet sich eigentlich. Es macht einen Unterschied, ob Touristen in Tunesien ihr Leben lassen mussten - oder ob Reisende in Griechenland kein Bargeld mehr abheben ...

  • 29.06.2015 – 22:44

    Westfalenpost: Grundlagen für erfolgreiches Studium verbessern Von Wilfried Goebels

    Hagen (ots) - Die hohen Abbrecherquoten an Hochschulen sind ein Desaster. Die falsche Studienwahl kostet Geld, Zeit und Nerven der Studierenden. Gleichzeitig belasten die Abbrecherzahlen die Erfolgsbilanzen der Hochschulen. Wenn fast jeder zweite Uni-Student in den Ingenieurwissenschaften am Ende keinen Abschluss schafft, wachsen auch die Zweifel an der Qualität der ...

  • 26.06.2015 – 21:52

    Westfalenpost: Jede Menge Orbans / Kommentar von Knut Pries zur EU-Flüchtlingspolitik

    Hagen (ots) - Der ungarische Ministerpräsident Orban - in der EU so etwas wie der Klassenflegel - hat in Sachen Flüchtlinge mal wieder für Aufregung gesorgt. Nichts geht mehr, lautete seine Ansage. Wenn ihr uns weitere Migranten zurückschickt, können wir die nicht mehr aufnehmen. Die Empörung war groß - unerhört, hieß es, es gibt schließlich Regeln. Doch als ...