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Westfalenpost: Auch Verlieren lehren Nach dem Amoklauf von Emsdetten

Hagen (ots)

Von Susanne Schlenga
Fünf Jahre ist es her, da haben wir darüber berichtet, dass ein 
19-Jähriger 16 Menschen erschoss und damit nicht nur das Leben 
Unschuldiger brutal beendete, sondern auch das der Überlebenden 
zerstörte. Es wurde diskutiert, viel lamentiert und auch gehandelt. 
Zu wenig, wie der Amoklauf von Emsdetten zeigt.
 Denn was dort passiert ist, kann nicht unter "tragischer Einzelfall"
abgelegt werden. Zu nachvollziehbar sind die Wege, die dieser junge 
Mann gegangen ist. Zu eindeutig die Quellen für seine 
Gewaltbereitschaft. Natürlich wird nicht jeder, der in Ballerspielen 
seine Aggressionen auslebt, irgendwann Menschen töten. Doch wird der 
Finger am Abzug auch in einer virtuellen Welt trainiert, sinkt mit 
jedem Treffer die Schwelle, Gewalt anzuwenden.
 Was fehlt, sind nicht etwa Verbote aller Ballerspiele. Was fehlt, 
ist die Vermittlung von Kompetenz im Umgang mit Aggression, 
Frustration, Versagen. Wir dürfen nicht nur Gewinner erziehen, 
sondern müssen auch Verlieren lehren.

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Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160

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