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NRZ: Harter Schnitt bei Schlecker - Kommentar von Christian Icking
Essen (ots)
Gammelige Lädchen, ein rüder Umgang mit den Beschäftigten, ein nicht konkurrenzfähiges Preisgefüge: Deutschlands einstmals führender Drogist Anton Schlecker bekommt jetzt die Quittung für sein jahrelanges Missmanagement, das vor allem aus Kassieren denn aus Investieren bestand. Zu lange hat Schlecker zugesehen, wie ihm die Wettbewerber mit einem zukunftsfähigen, weil kundenfreundlichen Ladenkonzept auf die Pelle rückten - ohne dabei die Belegschaft auszuspionieren und auszunutzen. Nur zögerlich hatte sich der schwäbische Drogerieriese entschlossen, Geld in die Hand zu nehmen und sein Filialnetz zu modernisieren. Für eine Wende aus eigener Kraft ist es jetzt zu spät. Der vorläufige Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz sieht sich gezwungen, den harten Schnitt zu machen und das Schlecker-Netz, das bis in die hintersten Ecken der Republik reichte, radikal auszudünnen. Etwa jede zweite Filiale wird geschlossen. Die Kundschaft wird es verkraften. Die wahren Verlierer des Schlecker-Desasters sind die Beschäftigten, zumeist Frauen, die auf das kleine Einkommen wirklich angewiesen sind. Mehr als jeder zweite Arbeitsplatz fällt weg. Und ob die übrigen Stellen noch zu retten sind, ist leider längst nicht ausgemacht.
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