All Stories
Follow
Subscribe to Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung

Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung

NRZ: Die CDU muss sich beweisen - Kommentar zur Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften von Homosexuellen von Julia Emmrich

Essen (ots)

Sie wollen nicht mehr stillhalten und zusehen. Zusehen, wie der CDU das Profil und die Wähler verloren gehen. Zusehen, wie die bayrische Schwesterpartei mit ihrem traditionellen Familienbild Pflöcke einschlägt. "Jeder hat sein Kreuz zu tragen. Wir tragen das Kreuz des Südens", witzeln sie in der CDU. Der christdemokratische Parteikörper kreißt und gebiert Unzufriedenheit, Unterschriftenaktionen und nicht abgestimmte Vorstöße in Richtung CSU. Und die Zeit läuft. Bis zur Bundestagswahl haben die Familienpolitiker der CDU noch zwölf Monate Zeit, um zu zeigen, dass sie mehr können als aus purer Koalitionsdisziplin das Betreuungsgeld abzunicken. Nur noch dieses eine Jahr bleibt Merkels Truppe, um sich als moderne Volkspartei zu zeigen, in der jeder nach seiner Fasson leben und lieben kann. Deshalb: Sommerpause hin oder her - die Gelegenheit, das zu beweisen, war gerade günstig. Die Karlsruher Richter haben mit ihrem Urteil zum Versorgungsrecht soeben die Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft von Schwulen und Lesben mal wieder gestärkt. Mit der öffentlichen Erklärung der 13 CDU-Abgeordneten für eine steuerliche Gleichstellung der "Homo-Ehe" klinken sich die Parlamentarier einfach ein und heizen nebenbei die Debatte um das Familienbild der Union weiter an. Und das ist gut so. Ein Großteil der Abgeordneten, die per Unterschrift Einsatz für die Homo-Ehe zeigen, hat im Frühjahr auch jenen anderen Brief unterzeichnet, der mit einem Schlag den gesamten Unmut in der Fraktion über das Betreuungsgeld sichtbar machte. Doch genauso wie sich die Debatte um das Betreuungsgeld zu einem Glaubenskrieg über gute und schlechte Eltern auswuchs, genauso könnte die Debatte um ein Ehegatten-Splitting für schwule und lesbische Paare über sich hinauswachsen. Denn dahinter lauert die größere Frage: Ist das Ehegatten-Splitting noch zeitgemäß? Dahinter lauert eine familienpolitische Lawine. "Mutig" hat Volker Beck (Grüne) den Vorstoß der 13 CDU-Politiker genannt. Mutig oder waghalsig, das wird sich im Herbst zeigen.

Pressekontakt:

Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Original content of: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
More stories: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
  • 07.08.2012 – 19:39

    NRZ: Ein Job im Verborgenen - Kommentar zu Schiedsleuten von Theo Schumacher

    Essen (ots) - Fast ist es ein Job im Verborgenen: der Einsatz des Schiedsmanns. Wenn Streitsucht eskaliert, wenn es knallt am Gartenzaun oder Videokameras zur Überwachung der Nachbarn installiert werden, ist er unverzichtbar. Was die ehrenamtlich arbeitenden Männer und Frauen bieten müssen, ist weniger Paragrafenreiterei als vielmehr: Lebenserfahrung, Sensibilität, ...

  • 07.08.2012 – 19:38

    NRZ: Juli-Vorsitzender warnt vor Personalquerelen in der FDP

    Essen (ots) - Der Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, Lasse Becker, kritisiert die FDP-Spitze, warnt aber vor einer Debatte um den FDP-Chef Philipp Rösler. "Die Diskussion, ob Philipp Rösler Bundesvorsitzender bleiben wird, kommt für jeden in der Partei absolut zur Unzeit. Kein Mensch braucht momentan Personalquerelen", sagte er der in Essen erscheinenden Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung (Mittwochausgabe). ...

  • 05.08.2012 – 20:18

    NRZ: Das ist Solidarität / Mehr Geld für westdeutsche Kitas

    Essen (ots) - Endlich eine gute Idee. Mit ihrem Vorschlag, Bundesmittel in diejenigen Ländern zu stecken, in denen der Ausbau der Kindertagesstätten am meisten hapert, hat sich die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hierzulande Freunde gemacht. Es ist richtig, den Schwachen zu helfen. Das nennt man Solidarität. Prompt aber sind die Bayern auf der Palme. Deren CSU-Familienministerin Christine Haderthauer ...