Malteser: Langzeitarbeitslose in der Pflege unproblematisch - Standespolitik der Verbände eine "Frechheit"
Köln (ots)
Als 'Frechheit' bezeichnet Norbert Klöcker, Leiter Ausbildung der Malteser in Deutschland, die überzogene Kritik von Verbänden und Politikern an den Plänen der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, Langzeitarbeitslose für die Betreuung Demenzkranker einzusetzen.
"Es geht nicht um eine besondere medizinisch-pflegerische Qualifikation, es geht darum, die Kommunikationsmöglichkeiten demenziell Erkrankter zu verstehen und sich darauf einzustellen. Das verständnisvolle Miteinander und die Unterstützung eines Demenzerkrankten bei der Bewältigung des Alltags sind erlernbar. Langzeitarbeitslose sind hierfür genau so geeignet wie andere Menschen, die sich beruflich neu orientieren oder Pflegehilfskräfte, die sich weiterbilden wollen. Da zählt die Einstellung, kein momentaner persönlicher Status", so Klöcker.
Ein entsprechendes Angebot besteht bei den Maltesern bereits seit 2004. Die Pflegehilfsdienst-Ausbildung (jährlich ca. 5.000 Ausbildungen mit 120 Stunden Theorie und 80 Stunden Praktikum) bildet die bewährte Basis und wird durch zwei Module ergänzt: 'Hauswirtschaft und Ernährung' sowie 'Aktivieren, Betreuen, Begleiten' demenziell Erkrankter. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen wurde der Schwerpunkt Demenzerkrankungen im Programm nochmals weiter vertieft.
Die Malteser weisen jedoch darauf hin, dass sie mit ihren Kursen über der Mindestzahl von 160 Stunden liegen. "Unser Angebot umfasst 200 Stunden Theorie und ein 80-stündiges Praktikum. Das wird sich aus qualitativen Gründen bewähren," ist Klöcker überzeugt. Zudem sei die Ausbildung zur Pflegeassistentin bei den Maltesern bundesweit standardisiert, sodass sich die Einsatzstelle darauf verlassen könne.
"Seit Jahren ist die Basisqualifikation der Schwesternhelferin in den Tarifwerken verankert und von Maßnahmefinanzierern gern gesehen," betont Klöcker. Man müsse sich der Realität stellen, dass schon heute in den Pflegeeinrichtungen nur ca. 50 Prozent examinierte Pflegekräfte tätig seien und die übrige Arbeit schon immer von Pflegehelfern und Pfleghelferinnen geleistet werde. Um so wichtiger, dass diese auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit punktgenau vorbereitet werden.
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