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Malteser in Deutschland

Zivildienstdiskussion: Malteser für Förderung ehrenamtlicher Tätigkeiten

Köln (ots)

Angesichts der aktuellen Diskussion über einen
möglichen Ausstieg aus dem Zivildienst hat der
Geschäftsführungsvorsitzende der Malteser Hilfsdienst gGmbH, Karl zu
Löwenstein, auf die Folgen für die Hilfsorganisationen hingewiesen.
"Natürlich kann man die Wehrpflicht nicht aufrecht erhalten, um den
Zivildienst zu retten", so Löwenstein heute in Köln, "man darf jedoch
die Auswirkungen auf die Dienstleistungen, die bisher die
Zivildienstleistenden erbracht haben, nicht aus den Augen verlieren."
Die heute knapp 100.000 Zivildienstleistenden (ZDL) in Deutschland
verursachen Kosten von etwa 1,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Ein
Ersatz dieser Leistungen durch tariflich bezahlte Kräfte läge in der
Größenordnung von etwa drei Milliarden Euro jährlich, würde also
mindestens das Doppelte kosten. Betroffen sind insbesondere viele
Betreuungsleistungen, ohne die Hilfebedürftige, die heute noch zu
Hause leben, in wesentlich teureren stationären Einrichtungen leben
müssten. Auch eine Kompensation durch kostengünstige Geringfügig
Beschäftigte (GfB) ist nicht möglich. Denn das Teilzeitgesetz von
2002 schreibt auch für GfB eine tarifliche Vergütung vor. Löwenstein
weist zudem auf die Situation im Katastrophenschutz hin: Jeder zweite
Helfer dort ist Wehrersatzdienstleistender. Deren Wegfall würde den
Katastrophenschutz existenziell treffen und wäre mit ehrenamtlichen
Kräften nicht aufzufangen. Dass das nicht wünschenswert sein kann,
habe 2002 die Jahrhundertflut in Deutschland gezeigt.
"Wir müssen uns klar darüber sein, dass ein Wegfall des
Zivildienstes die Kosten erhöht und die Dienstleistungen für
hilfebedürftige Menschen beeinträchtigt", warnt Löwenstein, sieht
aber eine Chance im Ausbau  ehrenamtlicher, nebenberuflicher
Tätigkeiten: "Wenn die Grenze für steuerfreie Aufwandsentschädigungen
von jetzt nur 1.800 auf 5.000 Euro im Jahr heraufgesetzt wird und
alle jetzt von Zivildienstleistenden ausgeübten Tätigkeiten
einbezogen werden, ließe sich vieles auffangen. Die Bereitschaft,
sich ehrenamtlich zu engagieren, ist vorhanden!"
Weitere Informationen:
Dr. Claudia Kaminski, Pressesprecherin 
Malteser Hilfsdienst, 
Telefon 0221/9822-125, Fax -119,  
claudia.kaminski@maltanet.de, 
www.malteser.de

Original content of: Malteser in Deutschland, transmitted by news aktuell

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