Afghanistan: Angespannte Sicherheitslage
Malteser warnen vor Gefährdung humanitärer Hilfe
Köln/Herat (ots)
Nach dem Mord an fünf Mitarbeitern der internationalen Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" am vergangenen Mittwoch in Kala-I-Nau hat sich die Sicherheitslage in Afghanistan weiter zugespitzt. Aus Sicherheitsgründen verlegen die Malteser ihre Mitarbeiter vorerst nach Herat und werden in den kommenden Wochen über die Art der Fortführung der Projekte entscheiden. Die Mitarbeiter internationaler Organisationen sind in der Provinz Badghis derzeit erheblichen Gefährdungen ausgesetzt.
"Wir trauern um unsere fünf Kollegen von "Ärzte ohne Grenzen" und sprechen ihren Familien und allen Mitarbeitern unser Beileid aus.", so Ingo Radtke, Leiter des Malteser Auslandsdienstes, im Namen aller Malteser Mitarbeiter. "Wir sind erschüttert angesichts dieser Tat und besorgt, dass der Zugang der afghanischen Bevölkerung zu medizinischer Versorgung sowie zu humanitärer Hilfe durch solche Verbrechen zunehmend gefährdet wird."
"Sicherheitsprobleme - ob in Afghanistan, im Irak, im Sudan oder im Kongo - bilden eine immer größere Belastung für unsere Einsätze", erläutert Radtke. "Die Herausforderung für uns besteht daher darin, Einsatzpläne zu entwickeln, die die Sicherheit unserer Mitarbeiter ausreichend gewährleisten und durch die gleichzeitig die Millionen von Hilfsbedürftigen in aller Welt weiterhin wirkungsvoll unterstützt werden können."
Neben Projekten in der Hauptstadt Kabul führen die Malteser bereits seit Ende 2001 in der Provinz Badghis ein Programm zum Wiederaufbau von Schulen und Gesundheitseinrichtungen durch und haben von der afghanischen Regierung die Verantwortung für die Gesundheitsversorgung in vier Distrikten mit einer halben Million Einwohner sowie für das Provinzhospital übernommen. Derzeit sind in diesem Programm neun deutsche und 180 afghanische Mitarbeiter tätig. In Südost- und in Zentral-Afghanistan unterstützen die Malteser den Wiederaufbau von Gemeindestrukturen in Regionen mit besonders vielen zurückkehrenden Flüchtlingen.
Weitere Informationen: Dr. Claudia Kaminski Pressesprecherin Malteser Hilfsdienst Telefon 0221/9822-125 mobil: 0160/7077689 Fax 0221/9822-119 claudia.kaminski@maltanet.de www.malteser.de
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