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Seebeben Südostasien: 100 Tage danach / „Im Alltag noch nicht angekommen“ – Psychosoziale Unterstützung weiter nötig

Köln (ots)

Köln. 100 Tage nach dem verheerenden Seebeben in
Südostasien hat die Bundesarbeitsgemeinschaft für Psychosoziale
Unterstützung (BAG PSU) die gemeinsame Hotline „Hilfe für Helfer“
abgeschaltet. „Es gibt noch zwei Einsätze, die wir durchführen
müssen, die Akutphase ist jedoch abgeschlossen“, so Oliver
Gengenbach, Koordinator der Hotline. Mehr als 260 Helfer und in
Einzelfällen auch katastrophenerfahrene Journalisten, hatten von der
Hotline und dem Angebot der Psychosozialen Unterstützung Gebrauch
gemacht. Die Helfer gehören zu acht großen Organisationen, die nach
dem Seebeben in Südostasien Ende Dezember 2004 im Einsatz waren.
Bundesweit standen 80 Einsatznachsorgeteams des Malteser
Hilfsdienstes e.V., der Deutschen Gesellschaft für Post-Traumatische
Stress-Bewältigung (DGPTSB e.V.) sowie der Bundesvereinigung
Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen (SbE e.V.) zur
Einsatznachsorge und Betreuung zur Verfügung.
Vor allem die Betroffenen und Angehörigen brauchen weitere Hilfe.
„Viele sind noch nicht wieder im Alltag angekommen – für sie ist das
Geschehen „erst“ drei Monate her. Man muss damit rechnen, dass sie
weiterhin Unterstützung und vor allem Ansprechpartner benötigen“,
erläutert die Psychologin Clivia Langer. „Zuhören ist wichtig, damit
die Menschen sich dann über das Erlebte austauschen können, wenn sie
darüber reden möchten. Erfahrungen nach anderen Katastrophen zeigen,
dass sich die Symptome bei rund 40 Prozent der Betroffenen festsetzen
können.“
Auch in der mittelfristigen Phase nach der Katastrophe
könnten noch Ein- und Durchschlafstörungen,
Konzentrationsschwierigkeiten oder Reizbarkeit auftreten, so die
Expertin. Bei Kindern, die häufig die erlebten Szenen immer wieder
spielen, sei es sinnvoll, sie hierbei nicht abzulenken – Kinder
könnten so das Erlebte im Spiel verarbeiten. „Wir empfehlen jedem
Hausarzt bei der Erhebung der Krankengeschichte sensibel darauf zu
achten, dass ein Patient vielleicht das Seebeben miterlebt hat, damit
die belastenden Symptome nicht nur medizinisch behandelt werden,
sondern auch die Hilfestellung gegeben werden kann, die es den
Betroffenen möglich macht, wieder im Alltag anzukommen“, so Langer.
Achtung Redaktionen! Interviews zur Psychosozialen Unterstützung
unter (0221) 98 22 125
Spendenkonto 120 120 120
Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00)
Stichwort „PSU“
Weitere Informationen: 
Dr. Claudia Kaminski
Pressesprecherin 
Malteser Hilfsdienst 
Telefon 0221/9822-125 
Fax     0221/9822-119  
Mobil   0160/70 77 689 
presse@maltanet.de
www.malteser.de

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