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Neues Deutschland: zur Auseinandersetzung um die DKP-Abgeordnete Wegner

Berlin (ots)

Angenommen, am Sonntag fände keine Landtagswahl
statt - hätten dann die Äußerungen der DKP-Frau Christel Wegner über 
DDR, Mauer und MfS eine solche öffentliche Empörung verursacht? Wohl 
kaum. Man hätte weniger aufgeregt diskutiert, die Schlagzeilen wären 
kleiner und die LINKE hätte sich nicht verpflichtet gesehen, ihre 
Gast-Abgeordnete so schnell wieder loszuwerden.
 Nun ist Wegner aus der Linksfraktion in Hannover gefeuert. Man darf 
schon fragen, wie viele Stimmen Wegner bekommen hätte, wenn sie den 
Niedersachsen früher ihre Gedanken über Vergangenheit und Zukunft des
Sozialismus anvertraut hätte. Sie konnte wissen, was die LINKE will 
und nicht will; umgekehrt war es wohl eher nicht so -es sei denn, die
Linkspartei nähme solche Kandidaten sehenden Auges auf ihre Listen.
 Wer angesichts der Auseinandersetzung darüber von 
antikommunistischer Hexenjagd spricht, liegt falsch: Dass die 
politische Konkurrenz solche Fälle ausschlachtet, ist normal. Sie 
will nicht die DKP treffen, sondern die LINKE. An der DKP stört die 
anderen Parteien nicht viel; an der LINKEN stört sie vor allem, dass 
sie nicht so klein und erfolglos ist wie die DKP. Im übrigen spricht 
Wegner gewiss nicht für d i e DKP. Kommunisten können und dürfen - 
anders, als es manche Medien glauben machen wollen - aufgeklärte 
Zeitgenossen sein. Wer es nicht ist und dennoch bei der LINKEN 
kandidiert, betreibt Etikettenschwindel.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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