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Neues Deutschland: zu den Wahlen in Pakistan

Berlin (ots)

Das war ein schwarzer Tag für Pervez Musharraf.
Dabei stand er gar nicht zur Wahl. Doch »seine« regierende 
Muslim-Liga erlebte ein Desaster. Da konnte beim pakistanischen 
Präsidenten nicht einmal Freude darüber aufkommen, dass die 
Islamisten im Parlament fast bis zur Unsichtbarkeit geschrumpft sind.
Denn zählt man die Stimmen der beiden größten Oppositionsparteien 
zusammen, kommen sie auf etwa 60 Prozent. Diese Wahl war eindeutig 
ein Referendum über und gegen Musharraf. Die Wut auf den Ex-General, 
der sich vor acht Jahren an die Macht geputscht und zuletzt ein 
ziviles Mäntelchen umgehängt hat, ist groß. Nicht nur wegen seines 
autokratischen Führungsstils, der der Gewalt im Lande dann doch nicht
Herr wird.
 Armut, Arbeitslosigkeit, Korruption - es gibt viele Gründe für die 
Unbeliebtheit Musharrafs, der nun sogar um seinen Präsidentenstuhl 
bangen muss. Denn bildet sich eine Koalition mit 
Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament, wäre ein Amtsenthebungsverfahren 
möglich. Doch das hängt davon ab, ob die politischen Erben Benazir 
Bhuttos und der aus dem Exil zurückgekehrte Ex-Premier Sharif nur an 
die eigenen Pfründe denken oder das Wohl aller Pakistani im Auge 
haben. Und wie sich die Armee verhalten wird. Demokratie, Chaos, 
Ausnahmezustand - wohin der einzige muslimische Atomwaffenstaat mit 
seinen Terroristen-Enklaven treibt, berührt auch den Rest der Welt. 
Im Fall der Fälle existenziell.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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