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Neues Deutschland: zum Wahlausgang in Italien

Berlin (ots)

Wie man nicht nur in Italien weiß, ist der einstige
Animateur Silvio Berlusconi auch als Politiker ein rechter 
Scherzbold. Ob er den spanischen Außenminister auf einem 
EU-Gruppenfoto mit zwei Fingern zum »gehörnten Ehemann« macht oder 
die finnische Präsidentin mit peinlichen Macho-Sprüchen bedenkt - wie
die Erfahrungen zeigen, wird das billige Entertainment seiner 
Fernsehsender mit dem Medienzar in der Rolle als Regierungschef wohl 
wieder Einzug halten auf der internationalen politischen Bühne. Bei 
früheren Auftritten stand der Bush-Freund und Irakkriegs-Befürworter 
Berlusconi immer am rechten Rand, und das wird so bleiben. Zumal ihm 
Umberto Bossis rechtspopulistische Lega Nord mit ihrer unverhohlenen 
Fremdenfeindlichkeit und Europaskepsis zur Hand geht.
 Dabei hat Italien Riesenprobleme, ist mit rekordverdächtigem 
Staatsdefizit bei gleichzeitigem Null-Wachstum in sozialer Schieflage
und eines der EU-Schlusslichter. Auch das nicht zuletzt ein Erbe 
früherer Berlusconi-Regierungen. Nur eines hat der Multimilliardär 
immer bestens verstanden - den schamlosen juristischen Missbrauch 
seiner politischen Macht, um mit maßgeschneiderten Gesetzen alle 
Prozesse wegen Bestechung und Bilanzfälschung am Ende unbeschadet zu 
überstehen. Und wenn es in Brüssel etwa um die Interessen der 
deutschen Autoindustrie oder die französischen Nuklearambitionen 
geht, dann wird er auch wieder als Partner gern gesehen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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