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Neues Deutschland: zur Lage der Union vor der Ostkonferenz

Berlin (ots)

Die Kanzlerin wird begeistert sein. Schon vor der
Ostkonferenz ihrer Partei am Freitag in Dresden hat ihr Sachsens 
CDU-Ministerpräsident die Marschrichtung vorgegeben. Ohne einen 
zweiten Schub für den Osten, so Stanislaw Tillich, könnten die 
Christdemokraten 2009 bei der Bundestagswahl baden gehen. Angesichts 
der schwächelnden CSU werde im Osten entschieden, wer Kanzler wird.
 Fakt ist, dass sich vor jeder Wahl seit der deutschen Einheit die 
Spitzenkandidaten der Parteien des ansonsten ungeliebten Ostens 
erinnern. Mal treffen sie dort ihre Cousinen,  wie seinerzeit Gerhard
Schröder. Mal beschimpfen sie einfach die Wählerschaft, wie Edmund 
Stoiber. Dass der sein zerstörerisches Werk nach der vergeigten Wahl 
2002 daheim so gründlich fortsetzte, dass man in der Union um die 
ansonsten immer als gesetzt geltenden bayerischen Stimmen fürchten 
muss, kann als Ironie des Schicksals gelten .
 Der Ost-Kongress der CDU ist freilich von ganz anderer Ironie. Drei 
Jahre hat bei der aus dem Osten stammenden Kanzlerin ihre 
Heimatregion kaum eine Rolle gespielt. Eine doppelt so hohe 
Arbeitslosigkeit wie im Westen, erheblich geringeres 
Wirtschaftswachstum wie Lohnniveau, anhaltende Rentenungerechtigkeit 
- nichts, was Merkel oder ihren glücklosen Ostbeauftragten von der 
SPD umgetrieben hat. Nun soll es eine Freitagsrede richten. Das ist, 
mit Verlaub, genauso durchsichtig wie Schröders Cousinen oder 
Stoibers Schimpftiraden.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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