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Neues Deutschland: zum Aussaat-Verbot von Gentech-Mais

Berlin (ots)

So ganz zufrieden ist wohl niemand mit der
Entscheidung von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, die 
Aussaat von Gentech-Mais in diesem Jahr zu untersagen. Denn die 
Gentechnikgegner, nicht zuletzt in der bayerischen Heimat der 
CSU-Politikerin, dürfte ärgern, dass das Verbot erneut, wie schon 
2007, nur für ein Jahr gilt. Die Befürworter wiederum machen geltend,
dass es keinerlei neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse gebe, die ein
solches Verbot überhaupt rechtfertigen. Mit so manchem Unionsfreund 
dürfte es sich Aigner mit ihrer Entscheidung deshalb verdorben haben,
zumal sie selbst einst zu den Befürwortern der Agrogentechnik zählte.
 Interessant ist allerdings die Argumentation der 
Gentechnikbefürworter. Die offenbaren nämlich nicht nur eine 
bemerkenswerte Filterung der Wahrnehmung wissenschaftlicher 
Ergebnisse, sondern ein nicht minder merkwürdiges 
Demokratieverständnis. Ergebnisse von Tierversuchen, Beobachtungen 
des Pollenflugs und an nützlichen Insekten in der Umgebung von 
Gentech-Feldern werden einfach für unwissenschaftlich erklärt, wenn 
sie nicht in ihren Streifen passen. Und die Vorstellung, dass ein 
Produkt, das von der absoluten Bevölkerungsmehrheit abgelehnt wird, 
einfach verboten werden soll, halten sie ebenso wie EU-Juristen für 
rechtswidrig. Schon dieses Herangehen und die damit verbundenen 
beachtlichen Wirtschaftsinteressen zeigen, dass die 
Auseinandersetzung um die Agrogentechnik noch lange nicht zu Ende 
ist.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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