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Neues Deutschland: Abgewrackt

Berlin (ots)

»Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt - wir
steigern das Bruttosozialprodukt.« In den 80ern nahm die »Neue 
Deutsche Welle« die herrschende Wachstumsphilosophie auf die Schippe,
die Konjunktur mit viel Fleiß der Arbeiter auf Trab zu bringen. Anno 
2009 sollte es dagegen der Konsument richten. Eine CDU-geführte 
Bundesregierung wollte mit der Abwrackprämie den Weg aus der 
Rezession weisen, obwohl die Union zuvor solche Maßnahmen immer als 
nutzloses Strohfeuer abtat.
Für die Autoindustrie war dies schlicht kontraproduktiv, nahm die 
Prämie doch den Druck von den Konzernen, endlich energiesparende 
Modelle zu entwickeln. Jetzt, wo der Fördertopf leer ist, herrscht 
Katzenjammer. Da Käufe lediglich vorgezogen wurden, ist ein umso 
heftigerer Absatzeinbruch nun absehbar. Zu befürchten ist, dass die 
von der Politik verhätschelte Autoindustrie ihre Beschäftigten den 
Schlamassel ausbaden lassen will - mittels Stellenabbau und 
Lohnverzicht.
Doch gibt es Alternativen zu diesem unsozialen 
Krisenbewältigungsmuster? Die IG Metall möchte etwaigen Lohnverzicht 
in Mitarbeiterbeteiligung ummünzen und die Mitbestimmung ausbauen. 
Dies wäre gewiss ein wichtiger Fortschritt. Doch angesichts globaler 
Überkapazitäten und der Veränderungen im Verkehrsbereich, die der 
Klimaschutz erfordert, müsste die Politik gestaltend eingreifen. Und 
auch neue Modelle zur Arbeitsverkürzung sind gefragt. In die Hände 
spucken? Ideen wären wichtiger.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

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