neues deutschland: Koordinator der interkulturellen Salaam-Shalom-Initiative hält Mobbing für ein ernstes Problem an Berliner Schulen
Berlin (ots)
Der Koordinator der Berliner Salaam-Shalom Initiative, Armin Langer, hat der Leitung der Friedenauer Gemeinschaftsschule Versäumnisse im Umgang mit den antisemitischen Übergriffen an der Schule vorgeworfen. Das Problem sei in seiner Ernsthaftigkeit erst zu spät richtig erkannt worden, sagte Langer der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagsausgabe): "Ich sehe hier ein klares Versäumnis der Schulleitung." Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass ein jüdischer Schüler von einer Gruppe türkisch-und arabischstämmiger Mitschüler monatelang antisemitisch beschimpft wurde und nach einem tätlichen Angriff die Schule verlassen hatte. Als Konsequenz aus dem Vorfall forderte Langer mehr Aufklärungsarbeit an den Schulen und eine juristische Bestrafung der jugendlichen Gewalttäter.
"Mobbing ist ein ernstes Problem an Berliner Schulen, wird aber zu spät erkannt", so Langer. Er glaube allerdings nicht, dass das Problem nicht ernst genommen würde. "Schulleiter und Lehrer sind schlicht überfordert. Die finanziellen und menschlichen Ressourcen fehlen." Keine Schule dürfe aber Mobbing zulassen. "Dabei ist es egal, aus welchem Grund das Mobbing passiert." Lehrerinnen und Lehrer müssten für alle Formen der Diskriminierung im Klassenzimmer sensibilisiert werden.
Die interkulturelle Salaam-Shalom Initiative setzt sich für ein friedliches Miteinander von Juden und Muslimen ein. Sie betreut Projekte gegen Antisemitismus und Islamophobie. Seine Initiative versuche, in lockerer Atmosphäre mit den Schülern zu sprechen und der Homogenisierung entgegenzuwirken, sagte Langer. "Das ist harte Arbeit."
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