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Neues Deutschland: zur 100-Tage-Bilanz der Union und der Kanzlerfrage 2009

Berlin (ots)

Matthias Platzeck ist nicht zu beneiden. Da
strampelt er seit 100 Tagen, um als SPD-Chef ernst genommen zu werden
- und als hätte er damit nicht genug Mühe, wird er erst als 
Nachrücker ins Merkel-Kabinett und nun  als künftiger Kanzlerkandidat
gehandelt. Von der Notlösung im SPD-Krisenfall wurde er binnen dreier
Monate zur ersten Sahne. Und keiner kann sagen, warum. Da ein 
Vorschlag, dort ein Rückzieher - Platzeck hat sich bislang mehr 
schlecht als recht behauptet.
  100 Tage ist Schwarz-Rot im Amt und hat seitdem ein paar 
Warmlaufrunden gedreht -  da machen sich die Sozialdemokraten daran, 
das Fell für 2009 zu verteilen. Freilich, die SPD ist in wenig 
vorteilhafter Lage. Die Kanzlerin agiert nicht ungeschickt und ihr 
sozialdemokratischer Vize macht in der Regierung - beispielsweise bei
der Rente mit 67 - den unsozialen Wadenbeißer. Folge: Die 
Umfragewerte für die Partei, die ihren menschlichen Habitus gern vor 
sich her trägt, sind denkbar schlecht. Und die Gefahr, dass die 
Wähler derlei Widerspruch schon bei den kommenden drei Landtagswahlen
entsprechend honorieren, ist allgegenwärtig. Da soll die Gewissheit 
über den K-Kandidaten wohl Mitgliedschaft und Wählern 
Siegeszuversicht vermitteln. Dass die eifrigen SPD-Taktierer damit 
Platzeck Hohn und Spott aussetzen, scheint nicht zu zählen.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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