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Neues Deutschland: zur EU-Flüchtlingspolitik

Berlin (ots)

Sicher: Offene Grenzen für alle sind eine Utopie,
mit der zur Zeit kein Staat gemacht werden kann. Doch das, was die 
Europäische Union als Flüchtlingspolitik praktiziert, ist 
menschenunwürdig. Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Während die 
Asylzahlen in der EU Jahr für Jahr abnehmen, steigt die Zahl der 
Opfer an den Außengrenzen. Die afrikanischen Flüchtlinge, die vor 
Spanien ertranken, sind die letzten in einer langen Reihe - vorerst.
  Dass die Migration von Süd nach Nord weiter gehen wird,  steht 
fest. Es gibt schlicht keine Alternative zu der familiären Strategie,
die auf die Migration einzelner setzt, um das Überleben der zu Hause 
bleibenden Angehörigen zu sichern. Es sind meist relativ gut 
ausgebildete Menschen, die sich auf den Weg machen, häufig mit den 
Familien-ersparnissen im Rücken. Für sie gibt es kein Zurück, sondern
nur alles oder nichts.
  Immer wieder betonen EU-Politiker, dass sie die Fluchtursachen 
bekämpfen wollen. Doch eine faire Welthandelsordnung, die im Süden 
Perspektiven eröffnen würde, ist nicht in Sicht.
  Auch das offizielle Ziel, illegale Migration zu verhindern, ist 
nicht ernst gemeint. Schließlich entsprechen diejenigen,  denen es 
trotz aller Repression weiterhin gelingt  einzuwandern, dem 
gewünschten Anforderungsprofil: jung, arbeitswillig und -fähig. Da 
freut sich manch Arbeitgeber in der EU. Der Preis dafür sind nicht 
zuletzt die namenlosen Toten im Atlantik.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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