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Neues Deutschland: zur rechtsextremistischen Gewalttat in Potsdam

Berlin (ots)

Der Fall des Deutsch-Äthiopiers, der in Potsdam
fast zu Tode geprügelt wurde, ist nicht nur in seiner Brutalität 
symptomatisch: Deutlicher noch als die rassistische Attacke selbst, 
zeigen einmal mehr  Reaktionen nach der Tat, wie in diesem Land über 
Migranten und anders Aussehende gedacht wird und mit wie viel 
Solidarität der Politik sie wirklich rechnen können.
 Dabei soll nicht das Engagement der Organisationen in Abrede 
gestellt werden, die gern als »zivilgesellschaftliches« Bollwerk 
gegen die Schläger von Rechts bezeichnet werden. Gegen den 
offiziellen Rassismus aber, der jeden Menschen jenseits deutscher 
Reinheitsfantasien zum Integrationsproblem erhebt, zum potenziellen 
Kriminellen macht und zum illegalen Arbeitsplatzkonkurrenten 
stempelt, kommen auch wohlmeinende Initiativen allein nicht an. 
Zumal, wie in den letzten Tagen oft kritisiert, den 
Selbstverpflichtungen der Politik, nun aber auch einmal etwas zu tun,
kaum je eine praktische Veränderung folgte, schon gar nicht in den 
eigenen Reihen.
 Stattdessen können, während Ermyas M. im Koma liegt, Komisspolitiker
wie Bundesinnenminister  Schäuble das Lied von den blonden 
Blauäugigen singen, die doch mindestens genau so Opfer sind, und 
manchmal sogar die von Leuten ohne den »richtigen« Pass. Wie du mir, 
so ich dir, lautet die Botschaft. Sie ist angekommen - bei jenen, die
in Potsdam laut »Nigger« gerufen haben, bevor sie losschlugen.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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