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Neues Deutschland: zu UNO-Sicherheitsrat und Nahost

Berlin (ots)

Schockiert und betroffen« hat sich der
UN-Sicherheitsrat zu dem israelischen Angriff auf Blauhelm-Soldaten 
in Libanon geäußert. Noch weniger wäre der so genannten 
internationalen Öffentlichkeit auch kaum zuzumuten gewesen. Letztlich
aber war dies der kleinste gemeinsame Nenner: Die in der 
ursprünglichen Variante enthaltene Passage, wonach jeder vorsätzliche
Angriff auf UNO-Mitarbeiter nicht hinnehmbar sei, fehlt in der am 
Donnerstagabend angenommenen Erklärung.
 Die Beratungen im wichtigsten Gremium der Weltorganisation folgten 
dem bekannten Muster. Obgleich alle anderen Ratsmitglieder eine 
Verurteilung des Überfalls forderten, scheiterte diese an den USA als
Veto- und Schutzmacht Israels. Nichts anderes war jedoch zu erwarten.
Schon auf der Libanon-Konferenz am Mittwoch in Rom hatte Washington 
einen Aufruf zur sofortigen Waffenruhe verhindert und Israels Recht 
auf  »Selbstverteidigung« betont - was von der Regierung Olmert als 
Freibrief zur Fortsetzung des Kriegs interpretiert wurde, in dem es 
auch schon einmal zu »Kollateralschäden« bei der UNO kommen kann.
 Endgültig zurückgepfiffen wurde mit der Erklärung auch Kofi Annan. 
Die ungewohnt scharfen Töne unmittelbar nach der Attacke hatte der 
UN-Generalsekretär ohnehin bereits abgemildert. Annan, jahrzehntelang
von Washington auf seinem Weg an die Spitze der Vereinten Nationen 
gestützt, hat sich eben doch noch nicht vom Weißen Haus abgenabelt.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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