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Neues Deutschland: Irak/Iran

Berlin (ots)

Die Ignoranz des ersten Mannes der USA ist
bemerkenswert. Mindestens 38 Todesopfer waren allein am Wochenende in
Irak zu beklagen. Ein nahezu zeitgleich vorgelegter Pentagon-Bericht 
spricht von 15 Prozent mehr Angriffen pro Woche im letzten Quartal 
als zu Jahresbeginn. Einen Bürgerkrieg sieht George Bush trotzdem 
nicht.
 Sicher wird dem USA-Präsidenten eine gewisse Weltfremdheit 
zugeschrieben. Die Folgen einer realistischen Bewertung der Situation
in Irak vermag er aber sehr wohl abzusehen: Sie wäre das 
Eingeständnis, dass das Vorgehen Washingtons auf der ganzen Linie 
gescheitert ist. Der Krieg hält an, Zivilisten und Soldaten sterben 
weiter bei Anschlägen und Angriffen, eine unabhängige und 
handlungsfähige Regierung ist nicht zu erkennen. Ganz abgesehen 
davon, dass das Lügengebäude, mit dem der Überfall auf Irak begründet
wurde, wie ein Kartenhaus zusammengebrochen ist.
 Zur Ignoranz gehört ebenso, zur Konzeptionslosigkeit des 
weiteren Vorgehens im Mittleren Osten zu schweigen. Klar ist nur, 
dass weitere Soldaten für den unbeliebten Job im Zweistromland 
rekrutiert werden sollen. Was nach einem Ende der Besatzung kommt, 
weiß man weder im Weißen Haus noch im Außenministerium oder Pentagon.
Zugegeben wird das natürlich nicht. Schließlich bereitet man sich 
derzeit auf die »Mission Iran« vor. Und auch dabei reichen die 
Washingtoner Strategien vermutlich nicht weiter als bis zu 
Militärschlägen gegen Teheran.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion/CvD

Telefon: 030/293 90 715

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