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Neues Deutschland: zum Ausgang der Wahlen in Serbien

Berlin (ots)

»Ultranationalisten gewinnen Parlamentswahlen in
Serbien«, titelte die eine Nachrichtenagentur, die andere sah das 
»demokratische Lager« als Sieger, schränkte jedoch im zweiten Satz 
ein, gemeint sei das »sogenannte demokratische Lager«. Was die 
EU-Außenminister in Brüssel nicht hinderte, den Sieg der Sogenannten 
zu feiern. Frank-Walter Steinmeier sah sogar mehr als zwei Drittel 
der Parlamentssitze von demokratischen Kräften gewonnen. Entweder hat
der Minister eine Rechenschwäche oder er gesteht den bisher so 
geschmähten serbischen Sozialisten neuerdings auch den Rang von 
Demokraten zu (wenigstens von »sogenannten«).
 Tatsache ist, dass die Wahlen am innenpolitischen Kräfteverhältnis -
folgt man der Lagertheorie - in Serbien wenig geändert haben: Der 
Stimmenanteil beider Lager ist nämlich nahezu gleich geblieben. 
Verschiebungen gab es innerhalb der Blöcke, die jedoch längst nicht 
einig sind. Bei den »Demokraten« etwa haben die bisher Regierenden 
verloren und die bisher Opponierenden gewonnen. Und das macht die in 
Brüssel gefeierten Sieger ziemlich ratlos. Regieren könnten sie nur 
gemeinsam, doch sie können einander nicht ausstehen und jeder 
beansprucht  für den Fall der »Versöhnung« wenigstens die Führung für
sich. Schwer vorstellbar, dass sie sich schnell zusammenraufen. Zumal
mitten in die Rauferei die Kosovo-»Empfehlung« von Herrn Ahtisaari 
platzen wird. Wenn die  mal keinen Lagerkoller provoziert!

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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