Behinderte Vertreter der Lebenshilfe fordern: UN-Konvention bald im Bundestag verabschieden
Brief an Bundestag und Bundesregierung zum Welttag behinderter Menschen
Marburg (ots)
Heute, an ihrem Welttag, melden sich behinderte Vertreter der Bundesvereinigung Lebenshilfe selbst zu Wort. In einem Brief an Bundestag und Bundesregierung fordern Christoph Graf (Husum) und Bernd Frauendorf (Saarbrücken) die Politiker auf, das Gesetz zur Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen baldmöglichst zu verabschieden und deutsche Gesetze an die Grundsätze der Konvention anzupassen.
In der Übereinkunft der Vereinten Nationen sehen sie eine große Chance, die Lebensbedingungen behinderter Menschen weltweit zu verbessern. Auch in Deutschland sei noch viel zu tun. "Es gibt viele Gesetze, die wir nicht verstehen können", heißt es in dem Schreiben, das an Bundessozialminister Olaf Scholz, die Bundesbehindertenbeauftragte Karin Evers-Meyer und alle behindertenpolitischen Sprecher der Fraktionen gerichtet ist. "Auch in Behörden gibt es viele Formulare, die kein Mensch versteht. Manchmal verwenden bestimmte Menschen mit Absicht schwierige Sprache, zum Beispiel Politiker, Richter, Anwälte, Ärzte oder Bankangestellte, damit man sie nicht versteht. Das ist dann ärgerlich, und wir fühlen uns ausgegrenzt. Wir fordern deshalb eine Sprache, die ALLE verstehen!"
Darüber hinaus machen sich die behinderten Lebenshilfe-Sprecher für eine Schule stark, in der Kinder gemeinsam lernen können: "Wir wollen kein Zwei-Klassen-System: Hier die Behinderten, dort die Nicht-Behinderten. Jetzt muss was passieren, damit die guten Ideen des Übereinkommens auch wirklich werden!"
Hinweis an die Redaktionen: Der Brief im Wortlaut ist unter www.lebenshilfe.de (Rubrik "Presse") zu finden.
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Peer Brocke
Bundesvereinigung Lebenshilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.
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