Bundespräsident Joachim Gauck besucht Frauenhauskoordinierung
Berlin (ots)
Frauenhauskoordinierung freut sich über die Ehre, Bundespräsident Joachim Gauck am heutigen 6. März 2017 zu einem Besuch zu empfangen.
Frauenhauskoordinierung macht sich stark gegen Gewalt an Frauen, die eine gravierende Menschenrechtsverletzung darstellt. Jeden Tag erleben in Deutschland Frauen aller Altersgruppen, aller Schichten und ethnischen Gruppen körperliche, sexualisierte und psychische Gewalt. Nicht nur in Partnerschaften, sondern auch im öffentlichen Raum und Einrichtungen.
In diesen schwierigen Lebenslagen bieten Frauenhäuser und Fachberatungsstellen Hilfe und Schutz. Mit circa 260 Frauenhäusern und 200 Fachberatungsstellen vertritt Frauenhauskoordinierung einen Großteil des bundesdeutschen Hilfe- und Unterstützungssystems. Die Einrichtungen bieten Beratung und Schutz vor weiterer Gewalt und helfen Frauen und ihren Kindern, die Folgen von Gewalt und Missbrauch zu überwinden und ein gewaltfreies Leben aufzubauen.
Der Bundespräsident besucht gemeinsam mit Frauenhauskoordinierung das Frauenhaus Bora in Berlin und wird mit Bewohnerinnen sprechen. Es ist der erste Besuch eines Bundespräsidenten in einem Frauenhaus. Durch den Besuch wird Gewalt gegen Frauen in den Fokus genommen und die wichtigen Hilfeleistungen von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen gewürdigt. Zivilgesellschaft und Staat müssen sich aktiv gemeinsam gegen diese Gewalt einsetzen.
Im anschließenden Gespräch mit Expertinnen stehen Leistungen und Herausforderungen des Hilfesystems im Mittelpunkt. Deutschland verfügt über viele Frauenhäuser und spezifische Fachberatungsstellen, aber der Zugang von hilfesuchenden gewaltbetroffenen Frauen scheitert in zu vielen Fällen an fehlenden Ressourcen: "Es fehlen Frauenhausplätze, damit die Frauen und ihre Kinder umgehend Schutz erhalten und nicht abgewiesen werden. Die Fachberatungsstellen haben zu geringe Beratungskapazitäten, Frauen müssen häufig Wochen auf Termine warten, aufsuchende Beratung, wie durch Interventionsstellen, scheitert am Personalmangel." so Heike Herold, Geschäftsführerin der Frauenhauskoordinierung, "Ein zentrales Problem sehen wir in einem fehlenden Rechtsanspruch gewaltbetroffener Frauen auf Schutz und Hilfe. Dadurch ist die Finanzierung der Frauenhäuser und Fachberatungsstellen nicht gesichert, sondern vom politischen Willen und der Haushaltslage von Ländern und Kommunen abhängig. Wir fordern eine bundesgesetzliche Regelung mit einem Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe."
Frauenhauskoordinierung setzt sich für die Stärkung des bundesweiten Hilfesystems ein, denn Frauenhäuser und Fachberatungsstellen leisten wichtige Hilfen für gewaltbetroffene Frauen. Diese Arbeit braucht eine hohe Anerkennung durch die Gesellschaft. Der Besuch des Bundespräsidenten bei Frauenhauskoordinierung steht für diese Anerkennung.
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Heike Herold, Geschäftsführerin Frauenhauskoordinierung e. V.
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