Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e.V.
Mehr Unternehmertum wagen - Neustart für den Wirtschaftsstandort Deutschland notwendig
Berlin (ots)
Leasing-Wirtschaft fordert Bürokratierückbau: Jedes dritte Unternehmen könnte Investitionen deutlich steigern
"Die neue Bundesregierung muss einen klaren wirtschaftspolitischen Kurs einschlagen und die Weichen auf Wachstum stellen", fordert Kai Ostermann, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL), mit Blick auf die Koalitionsgespräche für eine schwarz-rote Koalition. Dafür sei ein Umdenken in der Politik nötig: "Mehr Unternehmertum wagen", appelliert er. "Ein echter Rückbau an Bürokratie und Regulierung, höhere Planungssicherheit und geringere Steuern - das müssen die Leitlinien für einen wirtschaftspolitischen Neustart und für ein starkes und sicheres Europa sein."
Investitionen sind der Motor für wirtschaftliches Wachstum und die Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit. Doch in Deutschland wird seit Jahren zu wenig investiert. Laut IW Köln beträgt das Investitionsdefizit inzwischen 210 Milliarden Euro. Auch die Leasing-Wirtschaft, mit über 80 Mrd. Euro jährlich der größte Investor in Deutschland, spürt die Zurückhaltung. Daher hat der BDL in einer repräsentativen Marktstudie Unternehmen befragt, welche Rahmenbedingungen notwendig sind, damit sie künftig wieder verstärkt in Deutschland investieren.
BDL-Studie: Bürokratieabbau könnte Investitionen deutlich steigern
Das Ergebnis ist eindeutig: Mit 84 Prozent führt der Bürokratieabbau mit deutlichem Abstand die Liste der wichtigsten Faktoren an. An zweiter Stelle folgt die Senkung der Unternehmenssteuern, die 59 Prozent der Befragten als entscheidend ansehen. Ebenfalls von großer Bedeutung ist für 57 Prozent Planungssicherheit. Diese ist für größere Unternehmen besonders wichtig, während kleinere Unternehmen überdurchschnittlich stark eine Senkung der Unternehmenssteuern fordern. Unter diesen Bedingungen würden drei Viertel der befragten Unternehmen ihr Investitionsvolumen in den nächsten Jahren erhöhen, jedes dritte Unternehmen sogar weit über 15 Prozent. "Die Herausforderungen sind hinlänglich bekannt. Jetzt braucht es Mut zu echten Reformen, zu einer neuen Reform-Agenda", betont Ostermann und führt die wesentlichen Punkte aus.
Bürokratierückbau als Wirtschaftsmotor
Um die Investitionstätigkeit anzukurbeln, fordert der BDL, bestehende Gesetze und Vorschriften systematisch auf Rückbaupotenziale zu prüfen. "Hier ist klotzen statt kleckern gefragt. Ein Unternehmen investiert nicht einen Euro mehr, nur weil es ein paar Formularfelder weniger ausfüllen muss. Halbherzige Reformen oder das x-te Bürokratieentlastungsgesetz helfen nicht weiter", erläutert Ostermann. "Wir brauchen einen in der täglichen Praxis spürbaren Abbau und schnellere Genehmigungen - sonst investieren Unternehmen lieber im Ausland."
Keine deutschen Sonderwege
"Zudem muss die deutsche Politik aufhören, in Brüssel verabschiedete Regelungen früher eigenständig zu beschließen und mit zusätzlichen nationalen Auflagen zu versehen", ergänzt Hauptgeschäftsführerin Dr. Claudia Conen. "Deutschland muss nicht Klassenprimus in der Umsetzung sein. Im Gegenteil: Ein Übermaß an Vorschriften oder ein unnötiger eigener Sonderweg - wie beim Lieferkettengesetz - führt zu Wettbewerbsnachteilen." Dieses sogenannte Goldplating schwäche die Wirtschaft und schade dem Standort.
Unternehmen steuerlich entlasten
Deutschland ist im internationalen Vergleich ein Hochsteuerland. Der BDL fordert, die Unternehmenssteuern auf 25 Prozent zu senken, um internationale Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen, sowie die degressive Abschreibung zu entfristen und auf den früheren Höchstsatz von 25 Prozent anzuheben. Ostermann: "Hinzu kommen für Unternehmen in Deutschland enorme Kosten, von Arbeitskosten über Energie- bis zu Regulierungskosten - diese Abgabenlast muss reduziert werden."
Zukunftsfähige nachhaltige Wirtschaft braucht Finanzierungsvielfalt und Leasing
Damit die Transformation gelingt, muss die Wirtschaft umsteigen - auf klimafreundliche Technologien, effiziente, ressourcenschonende Produktionsmethoden, Elektromobilität etc. Leasing spielt dabei eine entscheidende Rolle: 2024 wurde mehr als jedes zweite neue Elektroauto geleast. Zudem bringt Leasing die Menschen aufs Rad und stärkt durch Investitionen in Schienenfahrzeuge und Busse den ÖPNV und Fernverkehr. "Die Politik sollte Leasing gezielt als Hebel für die Mobilitätswende nutzen", appelliert Conen.
Besonders für innovative Technologien setzen Unternehmen zunehmend auf Leasing. "Sofern die Politik den Markthochlauf neuer Technologien mit Förderprogrammen anregen will, sollte sie sich stärker an der Marktrealität orientieren. Die Vielfalt der Finanzierungsformen, die Unternehmen bereits heute nutzen, mit deren Hebelwirkungen muss berücksichtigt werden. Das schont auch den Bundeshaushalt, der vor enormen Herausforderungen steht", betont der BDL-Präsident. Investitionen sollten mit flexiblen Lösungen wie Leasing und Mietkauf unterstützt und Förderprogramme zeitgemäß erweitert werden.
Infrastruktur als Wettbewerbsfaktor: Deutschland muss aufholen
Ein zentraler Standortfaktor für die Wirtschaft ist die Infrastruktur. Hier hinkt Deutschland massiv hinterher. "Ob Straße, Schiene, Energienetz oder Digitalisierung - eine gut funktionierende Infrastruktur ist ein Wettbewerbsfaktor", erklärt Ostermann. Das im Rahmen der Sondierungsgespräche von Union und SPD geplante Infrastruktur-Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die nächsten zehn Jahre markiere einen Durchbruch. Zudem ziehen öffentliche Investitionen auch private Investitionen nach sich. "Jetzt gilt es, Planungen und Genehmigungen zu beschleunigen. Und auch die rechtlichen Grundlagen für den Einsatz von Leasing-Lösungen zu schaffen."
Fazit: Bundesregierung muss Investitionen zur Priorität machen
"Investitionen sind der Schlüssel zur Zukunft - sie sichern Wachstum, Innovation, Arbeitsplätze und Sicherheit", fasst Ostermann zusammen. Die neue Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass Deutschland als Wirtschaftsstandort wieder konkurrenzfähig wird. "Dafür braucht es Mut zu Reformen - und ein klares Bekenntnis zu Wirtschaft und Unternehmertum."
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