Darfur: "Bündnis Entwicklung hilft" unterstützt Friedensappell von Wieczorek-Zeul
Knapp 400.000 Menschen vom Hungertod bedroht - Rohstoffpolitik trägt Mitschuld am Bürgerkrieg
Aachen (ots)
Das "Bündnis Entwicklung hilft", ein Zusammenschluss der Hilfswerke "Brot für die Welt", Deutsche Welthungerhilfe, medico international, MISEREOR und terre des hommes, unterstützt den Aufruf von Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul an die Konfliktparteien im Sudan, sich für die Umsetzung des Darfur-Friedensabkommens einzusetzen. Die Situation in der Region verschlechtere sich zusehends, Hilfslieferungen mussten bereits eingestellt werden.
Die Deutsche Welthungerhilfe stoppte bereits Mitte Juni Hilfslieferungen in die westsudanesische Darfur-Provinz, da Teile dieser Region aufgrund kämpferischer Auseinandersetzungen nicht mehr zugänglich sind. "385.000 Menschen sind durch den Nahrungsmittelstopp vom Hungertod bedroht", berichtet DWHH-Koordinator Johann van der Kamp aus dem Sudan.
"Es handelt sich um eine große humanitäre Katastrophe, die ein Ende finden muss. Daher unterstützen wir den Appell von Heidemarie Wieczorek-Zeul," sagt Wolf-Christian Ramm, Vorstandsmitglied von "Entwicklung hilft". "Die sudanesischen Konfliktparteien müssen mit internationaler Hilfe alles tun, damit das Friedensabkommen umgesetzt wird und damit es auch für die daran noch unbeteiligten Rebellengruppen Gültigkeit bekommt."
Das "Bündnis Entwicklung hilft" fordert die Bundesregierung dazu auf, die Friedensbemühungen im Sudan engagierter zu unterstützen. "Zusätzlich muss sich die Afrikanische Union stärker engagieren, um das Leiden der Zivilbevölkerung zu beenden", unterstreicht Ramm. Auch die Rohstoffpolitik internationaler Mächte trage Mitschuld an den blutigen Auseinandersetzungen. "Die rücksichtslose Ausbeutung der Ölvorkommen durch internationale Konzerne, die Korruption und die Nichtbeteiligung der Bevölkerung an den Erlösen aus der Ölförderung sind mit verantwortlich für den Bürgerkrieg", bekräftigt Ramm.
Das im Mai zwischen Regierung und Rebellen unterzeichnete Friedensabkommen wird nicht von allen Aufständischen unterstützt. Die Kämpfe gehen weiter und betreffen auch die zivile Bevölkerung. 200.000 bis 300.000 Menschen verloren bereits ihr Leben. Zwei Millionen Menschen harren in Flüchtlingscamps im Tschad und im Sudan aus, einige davon werden immer wieder von Milizen angegriffen.
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