Mittelbayerische Zeitung: Der letzte Beweis Kommentar zur Atomkatastrophe in Japan
Regensburg (ots)
Einmal mehr bleibt einem eigentlich nur Fassungslosigkeit. Auch wenn es im Prinzip nur die Bestätigung für das schon lange Vermutete war: Die Tatsache, dass Tepco sich mehrere Wochen Zeit lassen konnte, um die von vielen Experten längst diagnostizierten Kernschmelzen einzuräumen, ist ein weiteres Glied in der inzwischen ziemlich langen Kette von Skandalen rund um die Katastrophe. Vom ersten Tag waren Kraftwerksbetreiber und japanische Regierung in erster Linie damit beschäftigt, kleinzureden und zu verharmlosen. Zugegeben wurde nur, was sich gar nicht mehr vermeiden ließ, garniert mit einer Entschuldigung und einer Verbeugung - bis zum nächsten Mal. Die jüngsten Nachrichten sind nur der letzte Beweis dafür, dass nicht mit offenen Karten gespielt wird. Ohne Konsequenzen darf das nicht bleiben. Künftig muss bei Katastrophen mit internationalem Ausmaß auch international gehandelt werden. Unhängige Experten müssen prüfen können, was wirklich passiert ist - müssen entscheiden können, welche Reaktion tatsächlich notwendig ist.
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