Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu G8/Bayern von Isolde Stöcker-Gietl
Regensburg (ots)
Ist das die verschleierte Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium? Kultusminister Spaenle bemühte sich am Freitag redlich, diesen Eindruck zu zerstreuen. Das neu geschaffene Intensivierungsjahr sei ein Angebot, dem nur vereinzelt Schüler nachkommen sollen und werden. Es gehe um mehr Zeit für individuelle Entwicklung, betont der Kultusminister. Aber schaut man genauer hin, wird klar, dass es sich um eine Art freiwilliges Wiederholen handelt, durch das der Unterrichtsstoff in der Mittelstufe entzerrt werden kann. Das wird so manchen Schüler vor einer Ehrenrunde bewahren. Am Ende hat er mit Intensivierung aber neun Jahre Gymnasium absolviert, ob man das nun so benennen will oder nicht. Abseits dieser Diskussion kann man dem Kultusministerium aber tatsächlich gute Noten für die geplanten Änderungen ausstellen. Die Lehrpläne werden etwas dezimiert. Mit Intensivierungsjahr und dem weiteren Ausbau der gebundenen Ganztageszüge bleibt auch mehr Zeit, um die Fülle an Stoff zu bewältigen. Das bedeutet für die Schüler weniger Stress. Und ob man das als G 8, G 9 oder G 8 + verkauft, kann den Schülern egal sein.
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