Axel Springer wächst im ersten Halbjahr weiter
Berlin (ots)
EBITDA wächst um 2,3 Prozent / Organischer Umsatzanstieg um 5,3 Prozent / Deutlicher Anstieg des bereinigten Konzernüberschusses um 7,1 Prozent / Erlöse der digitalen Medien wachsen organisch um 11 Prozent / Ergebnisprognose bestätigt
In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat die Axel Springer SE die digitalen Geschäftsmodelle weiter ausgebaut. Digitale Aktivitäten trugen im ersten Halbjahr insgesamt 67 Prozent zum Konzernumsatz, 72 Prozent zum Konzern-EBITDA und 85 Prozent zu den Werbeerlösen bei. Das organische Wachstum der Erlöse der digitalen Medien belief sich konsolidierungs- und währungsbereinigt auf 11,0 Prozent. Den Konzernumsatz steigerte Axel Springer - trotz signifikanter Entkonsolidierungseffekte, unter anderem aus der Einbringung der Schweizer Aktivitäten in die Ringier Axel Springer Schweiz AG - leicht um 0,5 Prozent auf EUR 1.585,3 Mio. (Vj.: EUR 1.577,3 Mio.). Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte erhöhte sich der Umsatz um 5,3 Prozent.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) nahm im ersten Halbjahr um 2,3 Prozent auf EUR 272,9 Mio. zu (Vj.: EUR 266,7 Mio.). Erneut war ein kräftiger Anstieg bei den Rubrikenangeboten der wesentliche Treiber dieser Entwicklung. In den anderen Segmenten wirkten sich unter anderem die geplanten höheren Investitionen in digitale Wachstumsprojekte aus. Die EBITDA-Rendite verbesserte sich im Berichtszeitraum leicht von 16,9 auf 17,2 Prozent. Für das Gesamtjahr hält der Vorstand trotz der zahlreichen gesamtwirtschaftlichen und politischen Risiken an den Prognosen für das EBITDA sowie das bereinigte Ergebnis je Aktie fest. Die Prognose für den Konzernumsatz jedoch passt er leicht an und erwartet hier jetzt eine stabile Entwicklung statt des ursprünglich prognostizierten leichten Wachstums. Organisch wächst der Konzernumsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE: "Mit gezielten Akquisitionen wie zuletzt mit eMarketer im strategischen Wachstumsmarkt USA und im Bereich der Rubrikenangebote haben wir unsere Marktposition weiter verbessert. Wir sind zuversichtlich, dass sich unsere Investitionen in digitales Wachstum zunehmend auszahlen."
Gezielte Investitionen in digitales Wachstum
Im ersten Halbjahr investierte der Konzern wie angekündigt in die Weiterentwicklung der digitalen Wachstumsprojekte BUSINESS INSIDER und Upday sowie in die Expansion der US-Aktivitäten der Bonial-Gruppe. Gleichzeitig baute Axel Springer das digitale Geschäft mit gezielten Akquisitionen aus. Im strategischen Wachstumsmarkt USA erwarb der Konzern rund 93 Prozent der Anteile an eMarketer Inc., einem führenden Anbieter von hochwertigen Analysen, Studien und digitalen Marktdaten mit Sitz in New York. Axel Springer erweitert damit sein Portfolio innovativer Bezahlangebote und stärkt seine Position bei Wirtschaftsnachrichten und -informationen. Die Transaktion wurde im Juli 2016 vollzogen.
Nach dem Erwerb der Mehrheit an der Traum-Ferienwohnungen GmbH im April gab die zu Axel Springer gehörende @Leisure Group im Mai zudem ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zum Erwerb sämtlicher Aktien der Land & Leisure A/S bekannt. Land & Leisure vermittelt unter den Marken DanCenter und Danland Ferienhäuser und Ferienpark-Unterkünfte in Dänemark, Schweden, Norwegen und Deutschland. Am 25. Juli 2016 erwarb @Leisure 76,0 Prozent der Aktien für rund EUR 47,0 Mio. Damit stärkt das Unternehmen seine Position in Skandinavien.
Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter im Berichtszeitraum erhöhte sich durch die Expansion der digitalen Aktivitäten sowie durch Akquisitionen um 1,4 Prozent auf 14.986 (Vj.: 14.781).
Deutlicher Anstieg des Konzernüberschusses
Axel Springer steigerte den um Sondereffekte und Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen bereinigten Konzernüberschuss im Berichtszeitraum um 7,1 Prozent auf EUR 146,2 Mio. (Vj.: EUR 136,5 Mio.). Das bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 9,9 Prozent von EUR 1,09 im Vorjahr auf EUR 1,20. Der unbereinigte Konzernüberschuss legte im Berichtszeitraum deutlich von EUR 111,0 Mio. auf EUR 273,2 Mio. zu. Zu diesem Anstieg trugen vor allem Einmaleffekte aus dem Verkauf von Geschäftsaktivitäten wie etwa CarWale in Indien und Erträge im Zusammenhang mit der Gründung des Schweizer Gemeinschaftsunternehmens mit Ringier bei. Das unbereinigte Ergebnis je Aktie verbesserte sich von EUR 0,81 im Vorjahr auf EUR 2,41.
Vorzeitige Darlehenstilgung der Funke-Mediengruppe / Deutlicher Anstieg des frei verfügbaren Cashflows
Axel Springer erhöhte den frei verfügbaren Cashflow in den ersten sechs Monaten des Jahres von EUR 86,9 Mio. auf EUR 116,3 Mio. Die Ende April erfolgte vorzeitige Rückzahlung des Verkäuferdarlehens in Höhe von rund EUR 260,3 Mio. inklusive Zinsen durch die Funke-Mediengruppe trug zu einer Reduzierung der Nettoverschuldung auf EUR 844,0 Mio. zum 30. Juni 2016 bei (31. Dezember 2015: 1.066,6 Mio.). Der Konzern verfügte zum Ende des ersten Halbjahrs neben Schuldscheindarlehen von EUR 580,5 Mio. über langfristige Kreditlinien in Höhe von EUR 1.500,0 Mio., von denen EUR 535,0 Mio. (31. Dezember 2015: EUR 618,0 Mio.) in Anspruch genommen waren. Die Eigenkapitalquote des Konzerns belief sich Ende Juni auf 40,9 Prozent (Vj.: 38,6 Prozent).
Überblick über die Entwicklung der operativen Segmente
Die Rubrikenangebote bauten ihre Stellung als ertragsstärkstes Segment im Konzern in den ersten sechs Monaten weiter aus. Ihr Umsatz erhöhte sich um 19,5 Prozent auf EUR 424,7 Mio. (Vj.: EUR 355,3 Mio.). Die positive Entwicklung wurde von einem starken organischen Wachstum von 12,0 Prozent sowie von Konsolidierungseffekten, insbesondere aus der Einbeziehung von Immowelt, getragen. Das EBITDA des Segments legte um 17,0 Prozent auf EUR 171,4 Mio. (Vj.: EUR 146,5 Mio.) deutlich zu. Die EBITDA-Rendite der Rubrikenangebote lag mit 40,4 Prozent (Vj.: 41,2 Prozent) weiterhin auf einem hohen Niveau.
Im Segment Bezahlangebote verminderte sich der Umsatz im ersten Halbjahr um 5,6 Prozent auf EUR 709,0 Mio. (Vj.: EUR 751,3 Mio.). Maßgeblich hierfür war die Entkonsolidierung der Schweizer Aktivitäten. Um Konsolidierungs- und Währungseffekte bereinigt lag der Umsatz hingegen mit 0,8 Prozent leicht über dem Vorjahr. Mit fast 398.000 zahlenden digitalen Abonnenten (IVW Paid Content 6/16) entwickelten sich die journalistischen Bezahlmodelle von BILD und WELT weiter positiv. Im Vorjahresvergleich erzielten sie jeweils ein Wachstum von 20,4 bzw. 17,9 Prozent.
Das EBITDA der Bezahlangebote lag im Berichtszeitraum bei EUR 83,0 Mio. und damit um 18,1 Prozent unter dem Vorjahr (EUR 101,3 Mio.). Hier schlugen sich vor allem die geplanten Wachstumsinvestitionen in BUSINESS INSIDER und Upday nieder. Die nationalen Angebote verzeichneten einen EBITDA-Anstieg von 4,3 Prozent. Die EBITDA-Rendite des Segments belief sich auf 11,7 Prozent nach 13,5 Prozent im Vorjahr.
Im Segment Vermarktungsangebote ging der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 3,3 Prozent auf EUR 414,1 Mio. zurück (Vj.: EUR 428,1 Mio.). Grund hierfür waren ausschließlich Konsolidierungseffekte, vor allem aus dem Verkauf von Talpa Germany, Smart AdServer und Smarthouse Media. Konsolidierungs- und Währungsbereinigt erzielte das Segment ein Umsatzwachstum von 8,0 Prozent. Das EBITDA der Vermarktungsangebote verringerte sich im Berichtszeitraum um 3,1 Prozent auf EUR 46,5 Mio. (Vj.: EUR 48,0 Mio.). Während sich das EBITDA des Bereichs Performance Marketing leicht verbesserte, führten die geplanten Aufwendungen für den Ausbau der Bonial-Gruppe in den USA zu einem EBITDA-Rückgang in der Reichweitenvermarktung. Die EBITDA-Rendite des Segments lag im ersten Halbjahr stabil bei 11,2 Prozent (Vj.: 11,2 Prozent).
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