Repräsentative BILD der FRAU-Umfrage 13 Jahre nach der deutschen Einheit: 86 Prozent der Deutschen sagen "Ja, die Wiedervereinigung war richtig
Hamburg (ots)
Am 9. November vor 13 Jahren fiel die Mauer in Berlin. Ein Jahr später war Deutschland wiedervereint. Wildfremde Menschen lagen sich weinend vor Glück in den Armen, getrennte Familien durften endlich wieder zueinander.
Aber ist die Einheit bis heute wirklich in allen Herzen angekommen? Das Meinungsforschungsinstitut Forsa fragte exklusiv im Auftrag von BILD der FRAU 1008 deutsche Frauen und Männer in Ost und West nach ihren Ansichten zur Wiedervereinigung: "Wie nah sind sich Ost- und Westdeutsche wirklich?"
Auf die Frage "War die Wiedervereinigung richtig?", sagt die deutliche Mehrheit (86 Prozent): "Ja". Im Osten sind es vor allem die unter 30- und die über 60-Jährigen, im Westen die über 60-Jährigen. Nur 11 Prozent aller Deutschen lehnt die Wiedervereinigung noch immer ab: Bürger mit Hauptschulabschluss (19 Prozent) mehr als Bürger mit Abitur (6 Prozent), Anhänger der PDS stärker (20 Prozent) als SPD- und CDU-Wähler (knapp zehn Prozent).
Weiter wurde gefragt: "Unterscheiden sich Ost- und Westdeutsche?" Nur 11 Prozent glauben, dass sich Bürger in Ost und West im Verhalten und Auftreten nicht unterscheiden. 63 Prozent sehen kleine, 24 Prozent sogar starke Unterschiede. Vor allem 18- bis 29-Jährige aus den neuen Bundesländern empfinden noch diese Unterschiede (98 Prozent), im Westen 91 Prozent der Gleichaltrigen. In der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen Ostdeutschen finden 47 Prozent starke Unterschiede.
"Ist der Prozess der Wiedervereinigung schon vollendet?" wollte BILD der FRAU außerdem wissen: Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger meinen, dass das Trennende immer noch überwiegt, Ostdeutsche mehr (83 Prozent) als Westdeutsche (65 Prozent). In Westdeutschland sind es vor allem Bürger ab 45, die die Vereinigung als vollendet betrachten. Im Osten glauben dies am häufigsten über 60-Jährige.
Interessant: Bei der Frage "Ist die Wirtschaftsförderung Ost noch nötig?" zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen: 92 Prozent der Ostdeutschen, aber nur 68 Prozent der Westdeutschen stimmen dafür, bei den Jüngeren sogar bloß 61 Prozent.
"Gibt es besondere Eigenschaften von Ost- und Westdeutschen?", stand außerdem auf dem Fragenkatalog. 40 Prozent der Ostdeutschen halten Westdeutsche für egoistisch, 34 Prozent für arrogant, 30 Prozent für geldgierig, wobei Frauen häufiger als Männer dieser Meinung sind. Westdeutsche schreiben Ostdeutschen relativ selten negative Eigenschaften zu: 20 Prozent halten Ostdeutsche für undankbar, 16 Prozent für wehleidig und 4 Prozent für faul.
Die Umfrage ist nachzulesen in der aktuellen Ausgabe von BILD der FRAU (www.bildderfrau.de), Heft 45, ab 4. November im Handel.
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