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Greenpeace: Stromkonzerne sollen für Atommüll-Desaster in der Asse zahlen
Aktivisten laden Atommüll-Mist vor EnBW ab

Berlin (ots)

Gegen den Versuch der Energiekonzerne, die Kosten
für die Bergung des Atommülls im Salzstock Asse II auf den 
Steuerzahler abzuwälzen, protestieren zwölf Greenpeace-Aktivisten 
seit heute morgen vor der Berliner Vertretung des Energiekonzerns 
EnBW. Sie haben eine LKW-Ladung Pferdemist gespickt mit gelben 
Atommüllfässern vor dem Gebäude in der Friedrichstraße abgeladen. Auf
einem Banner heißt es: "Stromkonzerne: Wer Atommüll produziert, muss 
auch dafür zahlen". Greenpeace fordert die vier Stromkonzerne EnBW, 
RWE, Vattenfall und Eon auf, die Verantwortung als Verursacher des 
Atommülls im maroden Salzstock Asse II zu übernehmen und die Bergung 
des gefährlichen Abfalls zu bezahlen.
"EnBW, RWE und Co. haben jahrzehntelang vom Prinzip Asse 
profitiert: Erst am Atomstrom verdienen, dann den Atommüll in die 
nächstbeste Grube verklappen - und die Zeche soll dann der 
Steuerzahler zahlen. Das ist radioaktive Abzocke", sagt 
Greenpeace-Atomexperte Tobias Münchmeyer.
63 Prozent der Radioaktivität im Endlager Asse stammt nach 
Recherchen von Greenpeace aus dem EnBW-Atomkraftwerk Obrigheim, sechs
Prozent aus Abfällen aus RWE-Atomkraftwerken und weitere zwei Prozent
aus Atommeilern von Eon und Vattenfall. Gutachter schätzen die Kosten
für Rückholung, Neuverpackung und Endlagerung des Asse-Mülls auf rund
2,5 Milliarden Euro.
Das von Minister Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte 
niedersächsische Umweltministerium veröffentlichte im September 2008 
einen Statusbericht zur Schachtanlage Asse II. Dieser Bericht erweckt
den falschen Eindruck, dass nur ein Prozent des radioaktiven 
Inventars aus Atomkraftwerken, aber fast 90 Prozent aus 
Forschungsabfällen stamme. Zwar wurden diese Abfälle aus dem 
Forschungszentrum Karlsruhe angeliefert, dennoch sind sie keine 
"Forschungsabfälle". Nachweislich haben die Stromkonzerne große Teile
des radioaktiven Abfalls aus ihren Atomkraftwerken über das 
Forschungszentrum entsorgt. Lediglich sechs Prozent der 
Asse-Radioaktivität lassen sich eindeutig dem Forschungsbereich 
zuordnen.
"Der Bericht legt die Vermutung nahe, Minister Sander wolle die 
Herkunft der Abfälle bewusst verschleiern", erklärt Tobias 
Münchmeyer. "Aber eine genaue Prüfung zeigt, dass die Atomkraftwerke 
eindeutig die Hauptverursacher sind."
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Tobias Münchmeyer vor 
Ort, Tel. 0151-145 330 73 oder Pressesprecherin Cornelia 
Deppe-Burghardt, Tel. 0151 - 1453 3087. Foto-Material erhalten Sie 
unter Tel.: 040 - 30618 376, TV-Material unter 0172 - 3243 719. Alle 
Hintergrund-Informationen im Internet: http://www.greenpeace.de

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