McDonald's will keine Gentechnik mehr servieren
Greenpeace-Erfolg nach vier Monaten Kampagne gegen genmanipuliertes Tierfutter
Hamburg (ots)
McDonald's wird ab April 2001 kein genmanipuliertes Tierfutter mehr an Geflügel verfüttern lassen. Dies teilte die deutsche Zentrale der Imbiss-Kette gestern Abend in einem Schreiben an Greenpeace mit. Mit dieser Entscheidung reagiert McDonald's auf die Anti-Gentechnik-Kampagne von Greenpeace, die im Juli begann. Die Firma will dafür sorgen, dass auch alle anderen eingesetzten Futtermittel keine gentechnisch veränderten Bestandteile mehr enthalten.
"Das ist eine gute Nachricht für die Verbraucher und ein Erfolg unserer Kampagne", freut sich Imke Ide, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace. "Auch bei McDonald's ist nun angekommen, dass die Mehrheit der Menschen keine Gentechnik im Essen will, auch nicht, wenn sie über den Umweg des Tierfutters in Milch, Ei und Fleisch auf den Tisch kommt. Wir werden nun verfolgen, wie zügig die Fast-Food-Kette auf gentechnikfreie Ware umstellt."
Im Juli hatte Greenpeace nachgewiesen, dass McDonald's genmanipulierte Soja an Hühnchen verfüttert, die dann als Chicken McNuggets und McChicken Burger verkauft werden. Daraufhin protestierten in über 50 Städten lokale Greenpeace-Gruppen unter dem Motto "Los Genos - Gentechnik-Wochen bei McDonald`s" vor den Imbiss-Filialen: in über 170 Aktivitäten informierten sie bundesweit die Kundinnen und Kunden. Viele Verbraucher beteiligten sich an der Kampagne, indem sie McDonald's mit Postkarten, e-Mails, Briefen und Faxen aufforderten, Gentechnik vollständig zu meiden.
Der Konkurrent Burger King hatte bereits im September erklärt, ab nächstem Jahr ausschließlich Geflügelprodukte anzubieten, die ohne genmanipulierte Futtermittel erzeugt wurden. Auch Deutschlands größte Hähnchenmäster garantieren, Soja ohne Gentechnik zu verwenden. Hingegen weigert sich der Lebensmittelhersteller Nestlé nach wie vor, ähnliche Garantien zu geben.
Genmanipulierte Produkte wie Maiskleber und Sojaschrot für Tierfutter werden hauptsächlich aus den USA, Kanada und Argentinien eingeführt. Die Greenpeace-Kampagne hat dafür gesorgt, dass die Nachfrage nach Tierfutter ohne Gentechnik gestiegen ist. Gentechnikfreie Ware ist in ausreichenden Mengen auf dem Markt erhältlich. "Die Farmer in den USA und in anderen Ländern müssen einsehen, dass sie in Europa mit ihrer Gen-Ernte schlechte Karten haben. Sie sind besser dran, wenn sie wieder bewährte Sorten anbauen. Allein für das Futter der Millionen Hähnchen, die McDonald's für Deutschland verarbeitet, werden mindestens 15000 Hektar Acker mit Soja bepflanzt. Dieser Markt entgeht den Gen-Farmern jetzt", so Ide.
Neue wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass das Erbgut von Futterpflanzen auch in Organe und Fleisch der Tiere gelangt. Dies wurde kürzlich bei Hühnern nachgewiesen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies auch für genmanipuliertes Erbgut gilt.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Imke Ide, Tel. 040-30618-389, und Pressesprecher Michael Hopf, Tel. 040-30618-345. Internet: www.greenpeace.de
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