Greenpeace 2000 - Ein Jahr des Widerstandes gegen Gentechnik
Hamburg (ots)
Das Jahr 2000 war für Greenpeace ein Jahr des erfolgreichen Widerstandes gegen Gentechnik in Lebensmitteln und gegen die Patentierung von Genen und Lebewesen. "Der von Bundeskanzler Schröder angestrebte Konsens mit der Gentechnik-Industrie droht auf Kosten der Verbraucher zu gehen. Nach dem blamablen Atom-Konsens zwischen Bundesregierung und Atomindustrie darf es in Deutschland keinen weiteren faulen Kompromiss aus wirtschaftlichen Gründen geben", fordert Greenpeace-Geschäftsführerin Brigitte Behrens zum Jahreswechsel.
Greenpeace appelliert an Bundeskanzler Schröder, seine Politik in Sachen Gentechnik an den Wünschen der Verbraucher auszurichten. Brigitte Behrens: "Gentechnik im Essen und in der Landwirtschaft ist nicht konsensfähig. Der Bundeskanzler sollte stattdessen die Weichen für eine ökologische Landwirtschaft stellen. Die industrialisierte Landwirtschaft wird sonst weitere Skandale wie die BSE-Krise hervorbringen." Tatsache ist: 75% der Bundesbürger lehnen Gentechnik in Lebensmitteln ab, und 84% sind gegen die Patentierung von Genen.
Größter Erfolg der Greenpeace-Arbeit in diesem Jahr war die Auseinandersetzung um die Patentierung von Genen und Lebewesen. Seit Februar deckte die Umweltorganisation mehrfach die skandalöse Praxis des Europäischen Patentamtes in München auf und löste damit eine bundesweite Debatte aus. Nicht nur der Bundesrat, sondern auch die Enquete-Kommission des Bundestages erklärten schließlich, dass Lebewesen und Gene nicht patentiert werden sollten.
Im Januar erzielte die jahrelange Kampagnen- und Lobbyarbeit von Greenpeace einen wichtigen Erfolg: 130 Staaten der Biodiversitäts-Konferenz in Montreal erklärten gentechnisch manipulierte Organismen zu einem Risiko für Umwelt und Gesundheit. Die Konferenz unterzeichnete ein Protokoll, das den internationalen Handel mit genmanipulierten Pflanzen, Tieren, Saatgut sowie Nahrungs- und Futtermitteln zum Schutz der Umwelt und der Verbraucher einschränken soll.
Ein weiterer Erfolg für Greenpeace: Nach einer mehrmonatigen Kampagne erklärten McDonald´s und Burger King, künftig auf Fleisch von Geflügel zu verzichten, dass mit genmanipuliertem Tierfutter ernährt wurde. Sie wollen dies auch auf Rind- und Schweinefleisch-Produkte ausdehnen. Dagegen erweist sich Nestlé als Hardliner und will weiterhin Milch- und Fleischprodukte wie das Joghurt "LC1" und "Herta-Wurst" von Tieren produzieren, die Gen-Futter erhielten.
Greenpeace geht nach vorläufigen Schätzungen davon aus, dass in diesem Jahr die Einnahmen und die Fördererzahl in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen sind (1999: 65,3 Mio DM und rund 510.000 Förderer). Schwerpunkte der Greenpeace-Arbeit 2001 werden neben dem Thema Gentechnik Kampagnen gegen die bevorstehenden Atomtransporte, gegen Ölverschmutzung und Urwaldzerstörung und für den weltweiten Schutz der Wale sein.
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