Greenpeace fordert mehr Küstenschutz für die Ostsee
Hamburg (ots)
Anlässlich der heutigen Tagung des Ostseerates in Hamburg fordert Greenpeace mit einer Aktion vor dem Rathaus die Außenminister der Ostseeanrainer-Staaten auf, sich stärker für den Meeres- und Küstenschutz einzusetzen. Zehn Aktivisten haben Gefahrgutzeichen aufgestellt, auf denen ein verölter Vogel mit der Aufforderung "Handeln Sie jetzt! Keine Ölpest mehr!" zu sehen ist. Greenpeace weist damit auf die ständige Gefahr einer durch Schiffsunfälle verursachten Ölpest an der Ostseeküste hin.
"Um die Küstenbewohner wirksam vor Ölverseuchungen zu schützen, müssen international alle an einem Strang ziehen", sagt Ingo Bokermann, Meeresschutz-Experte von Greenpeace. "Im Interesse aller Ostsee-Anrainerstaaten müssen alle großen Schiffe dazu verpflichtet werden, einen Lotsen an Bord zu nehmen, wenn sie durch die Kadetrinne fahren."
Der maritime Umweltschutz im Ostseeraum ist einer der Tagesordnungspunkte der Sitzung der zwölf Teilnehmer des Ostseerates (Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Island, Polen, Russland, Estland, Lettland, Litauen sowie die Europäische Union).
Greenpeace fordert die Mitgliedstaaten des Ostseerates auf, sich gemeinsam bei der Organisation für die Seeschifffahrt (International Maritime Organization, IMO) dafür einzusetzen, dass eine Lotsenannahmepflicht für Schiffe mit großem Tiefgang sowie eine Meldepflicht und eine Verkehrsleitzentrale für die Kadetrinne eingesetzt werden.
"So chaotisch wie Öltanker und Frachter durch die Kadetrinne fahren, kann sich ein großer Schiffsunfall wie die Havarie des Öltankers Baltic Carrier' jederzeit wiederholen. Die Folge: Ganze Küstenstreifen werden mit auslaufendem Öl verseucht. Wenn Rügen, Hiddensee und der Darß einer Ölpest zum Opfer fallen, ist das der Tod für Tausende Vögel, aber auch für den Tourismus an den Küsten", sagt Ingo Bokermann.
Die Ostsee ist eines der meist befahrenen Meeresgebiete auf der Welt. Pro Jahr finden dort rund 230.000 Schiffsbewegungen statt, darunter circa 21.000 Tanker. Allein in der Kadetrinne zwischen Dänemark und Deutschland ereigneten sich in den letzten zehn Jahren 22 Schiffsunfälle.
Achtung Redaktionen: Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Greenpeace-Meeresschutz-Experten Ingo Bokermann, Tel. 0171-8781-193, den Schifffahrts-Experten Dr. Christian Bussau, Tel. 0171-8780-805, sowie Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 0171-8780-840. Fotos der heutigen Aktion sowie von der Greenpeace-Überwachung in der Kadetrinne erhalten Sie unter: 040-30618-376. Ein Liste sowie eine Karte mit den 22 Schiffsunfällen der letzten zehn Jahre erhalten Sie unter: 040-30618-340. Internet: www.greenpeace.de
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