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Unbefristete Zulassung von Gen-Mais vom Tisch
KWS stoppt Antrag - Greenpeace: Gen-Mais jetzt komplett vom Acker holen

Hamburg (ots)

Die Gefahr für eine erste unbegrenzte
Sortenzulassung von Gen-Mais in Deutschland ist gebannt. Nachdem die
Bundesregierung vor wenigen Wochen die Zulassung für die
Genmais-Sorte Artuis in letzter Minute vorläufig gestoppt hatte, hat
die Firma KWS jetzt ihren Zulassungsantrag aussetzen lassen. Nach
Einschätzung von Greenpeace besteht damit keine Chance mehr für eine
spätere unbegrenzte Zulassung der Sorte, da das Zulassungsverfahren
an bestimmte Fristen gebunden ist. Bisher gibt es für diesen Gen-Mais
nur eine begrenzte Zulassung in der Bundesrepublik.
Greenpeace hatte frühzeitig auf besondere Risiken dieser
Maispflanzen hingewiesen und auf einen Stopp jeglicher Zulassung
gedrängt. Dagegen hatte die Firma KWS noch vor kurzem gegenüber der
Bundesregierung auf der Fortsetzung des Zulassungsverfahrens
bestanden.
"Die erste unbeschränkte Zulassung von Genmais in Deutschland ist
vom Tisch. Das ist ein schöner Erfolg für die Arbeit von Greenpeace",
sagt Gentechnik-Experte Dr. Christoph Then. "Allerdings ist das
Problem in Europa noch längst nicht gelöst, da in mehreren Ländern
die Zulassung ähnlicher Genmais-Pflanzen beantragt ist." Europaweit
laufen mehrere Verfahren für die Zulassung von Gen-Saatgut, das gegen
das Pestizid "Basta" ("Liberty") resistent ist. Greenpeace hat
dokumentiert, dass diese Gen-Pflanzen nie ausreichend getestet
wurden, beispielsweise wurden keine Fütterungsversuche an Rindern
eingefordert.
In Deutschland besitzen auch andere Firmen begrenzte Zulassungen
für pestizidresistenten Gen-Mais. Nach Auskunft der Behörden wurde
dieser im Jahr 2000 auf einer Gesamtfläche von 250 Hektar kommerziell
angebaut. Dabei ist davon auszugehen, dass die Ernte auch an Rinder
verfüttert wurde. Auch dieses Jahr erhielten verschiedene Firmen
abermals ein begrenzte Zulassung für diesen Gen-Mais, die zum Teil
auch genutzt wurde.
Christoph Then: "Wir fordern das Ministerium für Verbraucherschutz
auf, die Flächen, auf denen dieser Mais angebaut wird, ausfindig zu
machen und die Pflanzen sicher zu stellen. Nicht ausreichend geprüfte
Gen-Pflanzen dürfen nicht in Tierfutter gelangen und sich auch nicht
per Pollen in der Umwelt verbreiten."
Nach Ansicht von Greenpeace muss aber auch auf europäischer Ebene
dringend gehandelt werden.  Then: "Das gesamte EU-Zulassungsverfahren
muss auf den Prüfstand. Es ist nicht länger tolerierbar, dass
Gen-Soja und Gen-Mais an Rinder, Schweine und Hühner verfüttert
werden, ohne dass vorher entsprechende Untersuchungen über die
Risiken durchgeführt wurden." Eine EU-Verordnung zu diesem Thema
liegt seit Jahren in den Schubladen: Die Verabschiedung der
sogenannten "Novel Feed" Richtlinie wird jedoch immer wieder
verzögert.
Achtung Redaktionen! Rückfragen bitte an Christoph Then, Tel.
040-30618-395 oder Imke Ide, Tel. 040-30618-389. Internet:
http://www.greenpeace.de/gentechnik

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