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Greenpeace-Aktivisten sollen im US-Gefängnis bleiben
Zehn Aktivisten - darunter zwei Deutsche - in Zellen mit je 30 Gefangenen

Los Angeles/Hamburg (ots)

Zehn Greenpeace-Aktivisten, darunter
zwei Deutsche, sollen nach dem Willen der US-Behörden bis zu ihrer
Verhandlung Mitte August im Gefängnis bleiben, weil sie am
vergangenen Samstag gegen das amerikanische Raketenabwehr-Programm
"Star Wars" protestiert haben. Das will die US-Staatsanwaltschaft in
den kommenden 24 Stunden erreichen. Damit widersetzt sich die
Staatsanwaltschaft einem Urteil des Bundesgerichts in Los Angeles,
die Aktivisten gegen Kaution unverzüglich freizulassen. Den
Umweltschützern, darunter zwei Deutsche aus Dresden und Seevetal,
drohen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren.
"Die amerikanische Regierung versucht mit allen Mitteln, Proteste
gegen ,Star Wars' zu unterdrücken", sagt Brigitte Behrens,
Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland. "Unsere Aktivisten
haben friedlich vor den Gefahren des Raketen-Programms gewarnt. Die
Einschüchterungsversuche der US-Behörden werden uns nicht daran
hindern, weiter gegen die politisch absurden und militärisch
gefährlichen Raketen-Pläne der USA zu protestieren."
Die Greenpeace-Aktivisten werden zur Zeit in einem
Hochsicherheitsgefängnis im kalifornischen Bakersfield unter
unwürdigen Bedingungen festgehalten. 30 Häftlinge teilen sich eine
Zelle, pro Zelle gibt es nur eine Toilette.
Greenpeace verurteilt die unverhältnismäßig harte Vorgehensweise
der US-Behörden gegen die Aktivisten, die letzten Samstag friedlich
gegen den vierten Test innerhalb des US-Raketenabwehr-Programms
demonstriert hatten. Greenpeace-Schwimmer und -taucher aus acht
Ländern waren in die Sicherheitszone des kalifornischen
Militärgeländes "Vandenberg Air Force Base" bei Los Angeles
eingedrungen, um den Test zu verhindern. Es gelang ihnen, den
Abschuss der Raketen um 40 Minuten zu verzögern.
Zunächst waren 15 Greenpeace-Aktivisten und zwei Journalisten
festgenommen worden. Nachdem die Aktivisten amerikanischer
Staatsbürgerschaft in den letzten Tagen das Gefängnis gegen Kaution
verlassen durften, legte die US-Staatsanwaltschaft Berufung ein gegen
die Anordnung des Bundesgerichts in Los Angeles, auch die zehn
ausländischen Aktivisten aus Großbritannien, Indien, Schweden,
Australien, Spanien, Kanada und Deutschland unverzüglich
freizulassen.
Das milliardenschwere "Star Wars"-Programm verstößt klar gegen den
ABM-Abrüstungs-Vertrag von 1972, mit dem die USA und Russland Zahl
und Art ihrer Abfangsysteme begrenzt hatten. Die USA nehmen mit
diesem Programm das Ende des ABM-Vertrages und die Gefahr eines neuen
Wettrüstens vor allem mit Russland und China bewußt in Kauf.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Veit Bürger, Tel.
040-30618-303 oder 0171-8780-820. Beta-SP-Material bei Greenpeace
International, Mim Lowe, Tel. 0031-20-5249543 sowie über Reuters.
Internet: www.stopstarwars.org und www.greenpeace.de

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