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Unbekannte DNA in Gen-Soja von Monsanto entdeckt
In Europa verkauftes Gen-Soja hat möglicherweise keine Zulassung

Hamburg (ots)

Belgische Wissenschaftler haben unbekanntes Erbgut
in RoundupReady-Sojabohnen (RR) der Firma Monsanto gefunden. Dies
geht aus einer heute in der Zeitschrift European Journal of Food
Research and Technology veröffentlichten wissenschaftlichen Studie
hervor. Die Wissenschaftler stießen auf ein 534 Basenpaare langes
DNA-Stück, dass mit keiner bekannten Erbsubstanz von Pflanzen
übereinstimmt. Bisher weiß niemand, was dies für Erbgut ist. Das
DNA-Stück war zum Zeitpunkt der Zulassung der genmanipulierten
RR-Soja für den europäischen Markt nicht bekannt und wurde nicht
berücksichtigt. Greenpeace fordert daher den sofortigen Stopp von
Importen der RR-Soja nach Deutschland.
"Wir befürchten, dass die Gen-Soja, die zur Zeit bei uns auf den
Markt gebracht wird, sich grundlegend von der Soja unterscheidet, die
eine europäische Zulassung hat. Die zuständigen Behörden müssen nun
schleunigst handeln und verhindern, dass Soja, die keine Zulassung
hat, trotzdem bei uns im Essen landet", sagt Imke Ide,
Gentechnikexpertin bei Greenpeace. "Es ist unverantwortlich, Leuten
Gen-Soja in Nahrungsmitteln vorzusetzen, wenn nicht klar ist, welche
neue Erbsubstanz sie tatsächlich enthält und was diese Gene
bewirken."
Dies ist bereits das zweite Mal, dass unabhängige Wissenschaftler
Monsanto die fehlerhafte Beschreibung der RR-Soja-Sequenz nachweisen.
Firmen müssen für das Zulassungsverfahren Daten über die
gentechnische Veränderung und Sicherheitsuntersuchungen vorlegen.
Nachdem bereits im vergangenen Jahr gezeigt wurde, dass neben dem
Gen, das von Monsanto angegeben wurde, noch zwei unvollständige
Kopien desselben Gens in RR-Soja enthalten sind, fanden die
belgischen Wissenschaftler nun auch einen Abschnitt mit unbekannter
DNA.
In den meisten Fällen zweifeln die Zulassungsbehörden nicht an der
Genauigkeit der von den Firmen vorgelegten Beschreibungen der
Erbsubstanz. Sie veranlassen keinen Gegencheck und verlassen sich
komplett auf die Firmendaten. "Wenn Monsanto noch nicht einmal diese
Basisinformationen richtig vorlegen kann, was sollen wir dann über
die Zuverlässigkeit ihrer Sicherheitstests denken, die alle auf
diesen Informationen basieren?", fragt Imke Ide.
Greenpeace fordert das Bundesgesundheitsministerium und das dem
Ministerium unterstellte Robert-Koch-Institut (RKI) sowie die
zuständigen Landesbehörden auf, die Importe und die Verwendung von
RR-Soja ohne Zulassung zu verhindern.
Achtung Redaktionen! Rückfragen bitte an Imke Ide unter Tel.
040-30618-389 oder Pressesprecher Michael Hopf, Tel. 040-30618-345.
Internet: www.greenpeace.de

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