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Urwaldtiere steigen Holzhändlern aufs Dach
Protest gegen Urwaldzerstörung
Greenpeace Amazonas-Projekt erfolgreich

Wiesbaden (ots)

Zum "Branchentag Holz", der Fachmesse der
deutschen Holzhändler, haben heute 30 Greenpeace-Aktivisten auf dem
Dach der Rhein-Main-Halle in Wiesbaden sieben überdimensionale
Urwaldtiere aufgebaut. Es sind Waldbewohner wie Bär und Wolf, Jaguar
und Tiger, der seltene Waldelefant, der Andenhirsch, der vom
Aussterben bedrohte Orang-Utan. Die Umweltschützer fordern die
Branchenvertreter in der Messehalle dazu auf, sich für den Schutz der
letzten Urwälder stark zu machen.
"Viel zu wenig Holzhändler haben eine urwaldfreundliche
Firmenpolitik" kritisiert Oliver Salge, Waldexperte von Greenpeace,
"sie sind dadurch mitschuldig, wenn immer mehr Urwälder vernichtet
und die darin lebenden Tiere ausgerottet werden." Weltweit sind die
letzten sieben noch existierenden großen Urwaldregionen akut bedroht.
Ob in Südostasien, in Afrika, am Amazonas, in Chile, in Kanada, im
europäischen Teil Russlands oder in Sibirien, die "Fantastischen
Sieben" stehen auf der Kippe: Orang-Utan und Waldelefant, aber auch
Bär und Tiger verschwinden mit der Vernichtung ihrer Lebensräume.
Der kommerzielle Holzeinschlag ist die größte Gefahr. Von der
deutschen Holzindustrie wird jährlich Holz im Wert von zwei
Milliarden Mark aus Urwäldern eingeführt und verarbeitet. Dabei
könnte die Branche auf Holz zurück greifen, das nicht aus
Urwaldvernichtung stammt: Holz mit dem FSC-Siegel, das strengen
ökologischen und sozialen Kriterien entspricht. Um die unberührten
Wälder und ihre Vielfalt an Tieren und Pflanzen zu erhalten, fordert
Greenpeace die Holzhändler auf, sich mit einer vor Ort verteilten
Postkarte an den Bundeskanzler zu wenden. "Schröder  muss auf
internationalen Umweltkonferenzen wie dem CBD-Urwaldgipfel im April
2002 in Den Haag mit den anderen Staaten den Urwaldschutz in
konkreten Abkommen verankern. In den letzten großen Urwäldern müssen
die Motorsägen schweigen, andere Gebiete sollten nur noch nachhaltig
bewirtschaftet werden", fordert Oliver Salge.
Im Amazonas hat Greenpeace in Sachen Urwaldschutz gerade einen
Sieg errungen. Die Grenzen des Deni-Landes, des Lebensraums eines
Indianervolks im brasilianischen Urwald, wurden nach jahrelangen
Protesten von der Regierung offiziell anerkannt. Erst jetzt können
sich die Deni nach brasilianischem Recht gegen Holzkonzerne oder
Plünderer auf ihrem Territorium wehren. Mit tatkräftiger
Unterstützung von Greenpeace hatte das Waldvolk, das im Einklang mit
den Wäldern lebt, zuvor selbst die Gebietsgrenzen gekennzeichnet.
Entlang des Grenzstreifens stehen jetzt Schilder: "Betreten verboten
- Deni Land".
Jan Cramer, ein Frankfurter Aktivist, der für Greenpeace im
Deni-Projekt im Einsatz war und heute  in Wiesbaden mit protestiert,
ist begeistert: "Da hat sich die Schinderei in der Hitze wirklich
gelohnt - wenn damit auch noch nicht der ganze Amazonas-Regenwald
gerettet ist".
Achtung Redaktionen:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Oliver Salge, Tel.
0171-3728410, oder an Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel.
0171-8780-840. Dort erreichen Sie auch Jan Cramer. Fotomaterial von
den Urwaldtieren erhalten Sie unter: 040-30618-376, Internet:
www.greenpeace.de/urwald.

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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