Greenpeace markiert "Du darfst"-Produkte
Supermarkt-Aktionen gegen
Massentierhaltung in über 20 Städten
Hamburg (ots)
Aus Protest gegen Massentierhaltung kennzeichnen heute Greenpeace-Gruppen bundesweit in Supermärkten die "Du darfst"-Putenfleischprodukte des Unilever-Konzerns mit einem Aufkleber. Der Aufkleber zeigt das Bild einer im Dreck liegenden Pute und die typischen Medikamente, die in Massentierställen eingesetzt werden. Das Foto der Pute wurde im Stall eines Zulieferers von Unilever aufgenommen. Greenpeace fordert Unilever seit über zwei Monaten auf, für seine Produkte kein Fleisch aus Massentierhaltung mehr einzukaufen.
"Unilever will den Kunden weismachen, seine Putenprodukte seien modern und gesund", erklärt Martin Hofstetter, Landwirtschafts-Experte von Greenpeace. "Wir kennzeichnen die Ware, damit Verbraucherinnen und Verbraucher erfahren, was tatsächlich hinter dem sauberen Image steckt."
Die Greenpeace-Gruppen besuchen Supermärkte in über 20 Städten, unter anderem in Berlin, München, Frankfurt, Köln und Bremen. In Nürnberg stellen sie vor einem Markt eine knapp drei Meter hohe Pute aus Pappmaché auf, in deren Rücken eine große Spritze steckt mit der Aufschrift "Antibiotika" und "Schmerzmittel". Damit wenden sich die Aktivisten gegen den massiven Einsatz von Medikamenten in der Massentierhaltung.
In den letzten Wochen hat Greenpeace aufgedeckt, unter welch miserablen Bedingungen Puten gehalten und gemästet werden, die der Nahrungsmittelkonzern Unilever für seine Produkte der Marke "Du darfst" von der Firma Heidemark einkauft. Viel zu viele überzüchtete Tiere drängeln sich in großen Stallanlagen, erkranken leicht und leiden wegen ihres hohen Gewichts unter Gelenkentzündungen. Sie erhalten Antibiotika und zum Teil auch Schmerzmittel, um überhaupt bis zum Abtransport durchzuhalten. Das Antibiotikum Tetracyclin lässt sich sogar in den Knochen von Putenschenkeln nachweisen, wie Untersuchungen im Auftrag von Greenpeace gezeigt haben.
"Unilever muss begreifen, dass man den Verbraucher nicht täuschen darf. Viele Menschen wollen keine Nahrungsmittel, die auf diese Weise hergestellt werden. Hochwertige Lebensmittel gibt es nur von Tieren, die artgerecht gehalten werden und denen weder Antibiotika noch Gentechnik ins Futter gemischt wird", sagt Hofstetter.
Bisher hat Unilever nicht auf die Forderungen von Greenpeace reagiert. Statt anzukündigen, künftig keine Ware aus Massentierhaltung mehr zu beziehen, veranstaltet der Konzern am Dienstag nächster Woche erst einmal einen runden Tisch zum Thema Putenhaltung.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Hofstetter, Tel. 0171-8780 830, und Pressesprecher Michael Hopf, Tel. 0171-8780 835. Internet: www.greenpeace.de.
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