Greenpeace: Deutsche Firmen kaufen Urwaldholz von Waffenhändlern
Hamburg/Amsterdam (ots)
Nach Recherchen von Greenpeace kaufen die deutschen Firmen Danzer, Offermann, Bührich, Feldmeyer und HBT Holzhandel Holz von Waffenhändlern in Liberia (Westafrika). Diese Unternehmen beziehen nachweislich Holz von liberianischen Holzfirmen, die rücksichtslos die letzten Urwälder Westafrikas plündern, das Holz exportieren und nach Angaben der Vereinten Nationen mit dem Gewinn Waffenhandel betreiben. Die Verwicklung der deutschen Unternehmen in den Handel mit liberianischem Holz haben Greenpeace und andere Umweltorganisationen mit Fotos dokumentiert.
"Deutsche Firmen, die Holz von liberianischen Urwaldvernichtern und Waffenhändlern beziehen, handeln doppelt zerstörerisch: Sie finanzieren mit ihren Holzimporten aus Liberia die Vernichtung von Urwäldern und den Krieg in Westafrika", sagt Oliver Salge, Greenpeace-Waldexperte. "Deutsche Importeure müssen auf Holz aus Liberia verzichten und diesen Wahnsinn stoppen", so Salge.
Als wichtigste Waldvernichter und Waffenschieber in Liberia gelten Oriental Timber Corporation (OTC) und Royal Timber Corporation (RTC). Sie wiederum liefern Holz an die deutschen Firmen Danzer (Reutlingen), Fritz Offermann (Getmold bei Osnabrück), W.O. Bührich (Hamburg), Feldmeyer (Hemsbünde bei Bremen) und HBT Holzhandel (Steyerberg bei Hannover).
In einem Holzlager im Hafen von Amsterdam protestieren heute 50 Greenpeace-Aktivisten aus zehn Ländern gegen die Zerstörung der letzten Urwälder Afrikas. In roter Farbe markieren sie Holzstämme aus Liberia und anderen afrikanischen Ländern.
Im kanadischen Montreal beraten diese Woche Delegationen der Umweltministerien und wissenschaftliche Experten aus über 110 Ländern, um den Urwaldgipfel des Übereinkommens für Biologische Vielfalt (COP6-CBD) im April 2002 in Den Haag (Niederlande) vorzubereiten. Ziel des Urwaldgipfels ist ein zehnjähriges Aktionsprogramm zum Schutz der Wälder.
Greenpeace fordert die Regierungsvertreter der Konferenz in Montreal auf, die Abholzungen in den letzten Urwäldern der Erde - den tropischen und temperierten Regenwäldern sowie den nordischen Wäldern - zu stoppen. Um die Urwälder langfristig zu erhalten, müssen weite Teile komplett unter Schutz gestellt und andere Gebiete ökologisch bewirtschaftet werden. Die Regierungen der Welt müssen zehn Jahre nach dem Umweltgipfel von Rio Geld bereit stellen, um die waldreichen Länder zum konsequenten Urwaldschutz zu bewegen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen stehen Ihnen Oliver Salge, Tel. 040-30618-336, und Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 040-30618-344, zur Verfügung. Den deutschen Bericht "Urwaldzerstörung und Waffenhandel" (4 Seiten) faxen wir Ihnen gerne. Internet: www.greenpeace.de/urwald
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