Ölverschmierte Weihnachtsmänner vor Konzernzentrale
Greenpeace
fordert von TotalFinaElf sibirische Pipelines zu sanieren
Berlin (ots)
Pünktlich zum russisch-orthodoxen Weihnachtsfest protestiert Greenpeace heute mit ölverschmierten Weihnachtsmännern vor der Zentrale des Ölmultis TotalFinaElf in Berlin. Die Umweltschützer wollen mit ihrer Demonstration auf die alltägliche Ölpest in Sibirien aufmerksam machen. Dort laufen in jeder Sekunde bis zu 500 Liter Rohöl aus maroden Pipelines in die Landschaft.
Aus dem defekten Leitungsnetz bezieht TotalFinaElf über eine Schweizer Tochterfirma jährlich etwa 10 Mio. Tonnen Rohöl, das anschließend in Deutschland verarbeitet wird. Die 15 Greenpeace-Aktivisten erinnern die Mitarbeiter des Ölkonzerns an ihre Mitverantwortung für die Katastrophe und fordern, die undichten russischen Öl-Pipelines zu sanieren. Da nach russischer Tradition nun die Fastenzeit zu Ende ist, erhielten die Konzernmitarbeiter neben den Informationen auch weihnachtliche Naschpakete.
"Wir können im neuen Jahr nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Mit Wissen und Billigung von TotalFinaElf werden in West-Sibirien die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zerstört und die Natur rücksichtslos ausgebeutet," sagt Greenpeace-Ölexperte Karsten Smid. Greenpeace wirft TotalFinaElf vor, die Umweltzerstörung in den russischen Fördergebieten in Kauf zu nehmen.
Die Ölförderung in Sibirien bedroht den Lebensraum der einheimischen Bevölkerung, den Nenzen, Chanten und Mansen. In Taiga und Tundra ist die schleichende Ölverseuchung bei den unzähligen, miteinander verbundenen Seen, Flüssen, Sümpfen und Überschwemmungsgebieten kaum aufzuhalten. Von dieser Entwicklung sind besonders die als Nomaden mit ihren Rentierherden lebenden Nenzen bedroht. Viele ihrer Tiere verenden, wenn sie ölverseuchte Moose und Gräser gefressen haben. Durch das stete Vergiften der gesamten Umwelt nehmen Krankheiten bei Mensch und Tier rasch zu, besonders Leberkrankheiten. Mit den Wildtieren, den Fischen und Vögeln verschwinden auch die Ernährungsgrundlagen der Ureinwohner Sibiriens. Greenpeace kämpft seit Jahren gegen die Ölverschmutzung zu Lande und zu Wasser. In West-Sibirien ist die Situation besonders schlimm. Im Sommer 2000 waren Greenpeace-Aktivisten an Aufräumarbeiten in den Fördergebieten beteiligt. Auch in Deutschland wurden die Umweltschützer aktiv. Sie stoppten im Juli 2000 TotalFinaElf-Tankwagen vor der MIDER-Raffinerie in Leuna/Sachsen-Anhalt, wo der Großteil des russischen Öls verarbeitet wird. Um auf die Mitverantwortung des Ölmultis hinzuweisen, stellte Greenpeace die Internet-Seite www.oil-of-elf.de ins Netz. Im Oktober 2001 verlor der Konzern eine Klage gegen diese Domain.
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Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Karsten Smid, Greenpeace-Ölexperte, Tel: 0171-8780 821 oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel: 0171-8780 778. Foto- und Filmmaterial aus Sibirien können wir zur Verfügung stellen unter 040-30618-377 (Foto) oder 040-30618-375 (Beta-SP Material). Internet: www.oil-of-elf.de oder www.greenpeace.de.
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