Lautstarker Hinweis an TotalFinaElf über Ölpest in Sibirien / Greenpeace fordert Stellungnahme zu Studie über Umweltschäden im Samotlor-Ölfeld
Berlin (ots)
Mit einem Hubwagen und einer starken Lautsprecheranlage protestieren Greenpeace-Aktivisten heute vor der TotalFinaElf-Zentrale in Berlin. Die Aktivisten lesen Vorstandschef Horst Schröter die Ergebnisse eines wissenschaftlichen Reports vor über die maroden Ölpipelines in den westsibirischen Fördergebieten. Auf einem Transparent steht: "TotalFinaElf: Ölpest in Sibirien ist uns TOTAL egal." Aus Westsibirien bezieht TotalFinaElf einen Großteil seines Rohöls, das in der Leuna Raffinerie weiterverarbeitet wird. Die Konzernleitung ignoriert bislang die Resultate der Studie und verweigert jede Stellungnahme.
"Unser Protest ist unüberhörbar. Konzernchef Horst Schröter kann sich nicht länger taub stellen. Wir erwarten eine ausführliche Stellungnahme zu dem wissenschaftlichen Report aus dem Samotlor-Ölfeld", fordert Greenpeace Ölexperte Karsten Smid. Der Greenpeace-Protest richtet sich gegen die skrupellosen Fördermethoden und die Folgeschäden für die Umwelt, die von dem russischen Geschäftspartner Tyumen Oil verursacht und von deren Partner TotalFinaElf mitverantwortet werden. TotalFinaElf muss sich dieser Verantwortung stellen und die verseuchten Gebiete sanieren.
Den Hinweis von TotalFinaElf auf ein kleines Forschungsprojekt in der Komi-Region über Möglichkeiten, die verseuchte Landschaft dort zu sanieren, ist für Greenpeace-Ölexperte Karsten Smid ein "schäbiges Ablenkungsmanöver". "Das Samotlor-Ölfeld gilt als ökologische Katastrophenzone. Deshalb lassen wir uns nicht mit billigen Alibiprojekten abspeisen, die in über tausend Kilometer entfernten Regionen stattfinden" so Smid. In Sibirien fließen in jeder Sekunde bis zu 500 Liter Rohöl aus defekten Pipelines. Mittlerweile ist eine Fläche dreimal so groß wie das Saarland mit Öl belastet. Eine entsprechende Studie war von Greenpeace im August vergangenen Jahres vorgestellt worden. Auf 150 Seiten hatte das normalerweise für die Ölindustrie tätige IWACO-Institut detailliert die Ölverseuchung untersucht und Lösungsansätze vorgeschlagen.
Greenpeace kämpft seit Jahren gegen die Ölverschmutzung weltweit. In West-Sibirien ist die Situation besonders dramatisch. Im Sommer 2000 waren Greenpeace-Aktivisten an Aufräumarbeiten in den Fördergebieten beteiligt. Auch in Deutschland wurden die Umweltschützer aktiv: Um auf die Mitverantwortung des Ölmultis hinzuweisen, stellte Greenpeace die Internet-Seite www.oil-of-elf.de ins Netz. Im Oktober 2001 verlor der Konzern eine Klage gegen diese Domain. Anfang des Jahres machten Greenpeace-Aktivisten an mehreren Tankstellen von TotalFinaElf auf die Umweltkatastrophe in Westsibirien aufmerksam.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Ölexperten Karsten Smid, Tel: 0171/8780 821 oder 040/30618-388 oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel: 0171-8780 778. Foto- und Filmmaterial von unserer Aktion in Berlin und über die Katastrophe in Sibirien können wir zur Verfügung stellen unter 040-30618-377 (Foto) oder 040-30618-375 (Beta-SP Material). Internet: www.oil-of-elf.de oder www.greenpeace.de.
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