Schützt das Grundwasser in Gorleben Stopp Castor! Greenpeace protestiert in 15 Städten und im Wendland gegen Atomtransport
(ots)Mit bundesweiten Aktivitäten in 15 Städten und im Wendland protestiert Greenpeace heute und in den kommenden Tagen gegen den bevorstehenden Transport von zwölf Castoren mit Atommüll ins niedersächsische Zwischenlager Gorleben. Mit ihrem Protest, unter anderem in Frankfurt, Saarbrücken, Freiburg, Aachen und Potsdam, fordern die Umweltschützer von der Bundesregierung, die Transporte ins Wendland sofort zu beenden und den unsicheren Salzstock Gorleben als Standort für ein Atommüll-Endlager aufzugeben. Es besteht langfristig die Gefahr, dass der Müll dort das Grundwasser verstrahlt. Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler warnt: Wenn es jetzt nicht gelingt, das Endlager Gorleben zu verhindern, werden künftige Generationen dafür bitter bezahlen müssen.
Gegen das strahlende Atommüllerbe protestieren über 60 Jugendliche des Greenpeace-Jugendprojektes SolarGeneration, die an der Auftaktdemonstration in Dannenberg teilnehmen. Ich will nicht, dass Politiker einfach über unsere Köpfe hinweg verantwortungslose Entscheidungen treffen, sagt Steffi Retzar (16 Jahre) aus Neubrandenburg, schließlich geht es hier um unsere Zukunft, und die lassen wir uns nicht durch ein unsicheres Atommüll-Endlager verbauen. Für heute Abend konnten die jungen Umweltschützer die Rockgruppe Readymade für ein Konzert gewinnen. Morgen Vormittag stellen die Greenpeace-Jugendlichen an der Transportstrecke nahe Dannenberg eine große Sonne aus Holz auf.
Ein Mahnmal für ein atommüllfreies Gorleben entsteht auf dem Kirchplatz in Dannenberg. Der wendländische Holzbildhauer Johann Reimer Schulz schnitzt für Greenpeace eine Skulptur aus einem über fünf Meter langen Eichenstamm.
15 Greenpeace-Gruppen informieren bundesweit die Bevölkerung über das ungelöste Problem der Atommüll-Entsorgung. An Infoständen in den Innenstädten bekommen Passanten beispielsweise Wasser aus Atommüllfässern gereicht. An Modellen wird erklärt, warum Gorleben kein sicheres Endlager für Atommüll ist: Die Tonschicht über dem Salzstock ist nicht durchgehend und trennt ihn daher nicht ausreichend vom Grundwasser. Zudem kann aggressive Lauge im Salz die Atommüllbehälter beschädigen. Greenpeace fordert, die Betreiber der Atomkraftwerke gesetzlich zu verpflichten, die Suche nach einer anderen Entsorgungsmöglichkeit zu bezahlen.
Greenpeace wird auch die Abfahrt der Castoren morgen Abend aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague dokumentieren. Der Transport erreicht voraussichtlich Montagmittag die deutsche Grenze. In der Nacht zu Dienstag könnte er dann in Dannenberg eintreffen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Mathias Edler, Tel. 0171- 883 11 10, oder an Pressesprecherin Heike Dierbach, Tel. 0171-87 81 184. Fotos können Sie ab Sonntag bei der Greenpeace-Fotoredaktion anfordern: Tel. 040-30618-376. Videomaterial (Beta SP) erhalten Sie direkt bei TNC, Tel. 040-429 10 110. Internet: www.greenpeace.de
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