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Totenkopf über RWE-Kohlekraftwerk Niederaußem
Greenpeace: Kohle-Clement zerstört unser Klima

Hamburg / Niederaußem (ots)

Gegen die Zerstörung des Klimas
durch die Abgase von Kohlekraftwerken und die Angriffe von
Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) auf den Klimaschutz
protestierte Greenpeace in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (00:
45 Uhr) am Braunkohlekraftwerk Niederaußem (Nordrhein-Westfalen). Die
Umweltschützer projizierten einen Totenkopf in die Abgaswolke des
RWE-Kraftwerks und an einen Kühlturm den Spruch "Kohle-Clement
zerstört unser Klima". Niederaußem stößt jährlich rund 30 Millionen
Tonnen Kohlendioxid aus -  so viel wie der ganze Staat Neuseeland.
Der Klimawandel droht weltweit Lebensräume zu vernichten, etwa durch
Überschwemmungen und extreme Dürren. Wirtschaftsminister Clement
möchte den Ausstoß von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken und Fabriken
künftig noch erhöhen.
Greenpeace fordert von der Bundesregierung, den außer Kontrolle
geratenen Wirtschaftsminister zu stoppen und dafür zu sorgen, dass
Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht.
"Die ganze Welt ringt darum, unser Klima zu retten und der
deutsche Wirtschaftsminister tut, als habe er das Wort noch nie
gehört", sagt Sven Teske, Energieexperte von Greenpeace. "Clements
starre Haltung stellt die Glaubwürdigkeit der deutschen Klimapolitik
insgesamt in Frage. Wenn der Wirtschaftsminister sich durchsetzt,
wird Deutschland sein in Kyoto zugesagtes Klimaschutzziel - 21
Prozent weniger Treibhausgase bis 2012 - definitiv nicht erreichen."
Wirtschaftsminister Clement und Umweltminister Jürgen Trittin
(Grüne) verhandeln derzeit über den so genannten Nationalen
Allokationsplan (NAP). Dieser legt fest, wie viel Kohlendioxid die
Industrie insgesamt künftig ausstoßen darf und wie diese Menge über
Emissionszertifikate auf die einzelnen Kraftwerke und Fabriken
verteilt wird. Einen Kompromissvorschlag lehnte Clement vergangene
Woche überraschend ab. Dabei ist schon dieser für den Klimaschutz
eine Katastrophe. Denn wenn die Industrie jetzt zu viele
Emissionszertifikate erhält, gibt es keinen Anreiz mehr, in
effiziente Kraftwerke zu investieren, die weniger Kohlendioxid
ausstoßen.
"Das wäre Klimazerstörung zum Schnäppchenpreis", sagt Teske. Die
Folge: Die Stromkonzerne können künftig sogar neue
Braunkohlekraftwerke bauen, obwohl diese selbst in ihrer modernsten
Form die reinsten Kohlendioxidschleudern sind. Greenpeace fordert,
den NAP nach dem ursprünglichen Vorschlag des Umweltministeriums zu
gestalten und innerhalb einer Generation aus der klimaschädlichen
Braunkohle auszusteigen. Deutschland kann auf diese Energieform
problemlos verzichten, weil es saubere Alternativen gibt: Erneuerbare
Energien, die kaum Kohlendioxid ausstoßen und zudem mehr
Arbeitsplätze schaffen.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte Sven Teske (vor Ort), Tel.0171-87 87 552 oder
Pressesprecherin Svenja Koch, Tel. 0171-87 80 828.
Ein Foto der Projektion können Sie bei der
Greenpeace-Fotoredaktion anfordern (ab 10 Uhr): Tel. 040-30 618-376.
Internet: www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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