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Öffentlichkeit soll nichts über Sicherheitsmängel bei Gen-Mais erfahren
Greenpeace informiert Bundesministerium für Verbraucherschutz

Hamburg (ots)

Hamburg, 18. 5. 2004 - Die Gentechnik-Firma
Monsanto will brisante Untersuchungen über genmanipulierten Mais
nicht veröffentlichen. Der Mais (MON 863) hatte bei
Fütterungsversuchen an Ratten schwere Schäden verursacht. Unter
anderem veränderte sich das Blutbild der Nager und es kam zu
Nierenschäden. Französische Behörden, die den geheimen
Originalbericht gelesen haben, halten den Gen-Mais, der ein
Insektengift produziert, nicht für sicher. Greenpeace fordert
Monsanto auf, die Unterlagen zu veröffentlichen. Aufgrund eines
Hinweises von Greenpeace ist mittlerweile das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit tätig geworden und hat
die Herausgabe der Unterlagen bei Monsanto angemahnt – bislang ohne
Erfolg.
„Der Fall Monsanto zeigt, mit welchen Mitteln die Gen-Konzerne
arbeiten", sagt Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace.
"Wenn Untersuchungen zu unerwünschten Ergebnissen führen, werden sie
nicht veröffentlicht. Wer mit solchen üblen Methoden seine Interessen
durchsetzen will, wird bei den Verbrauchern niemals Akzeptanz für
Gen-Gewächse schaffen.“
Morgen will die EU-Kommission ungeachtet der aktuellen Diskussion
über mangelhafte Sicherheitsprüfungen über eine neue Zulassung für
den Import von Gen-Pflanzen entscheiden. Es wäre sie erste Zulassung
seit 1998. Beraten wird über einen genmanipulierten Süßmais der Firma
Syngenta (Bt11), der für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist und
in den ebenfalls ein Insektengift eingebaut wurde. Nach Informationen
von Greenpeace kam es bei der Produktion der Pflanzen im Labor
offenbar zu Fehlern: So enthält die Pflanze aufgrund der Manipulation
auch mehrere falsche Genabschnitte. Zudem ist Erbsubstanz vorhanden,
die von anderen Gen-Pflanzen stammt und in diesem Mais gar nicht
enthalten sein sollte. Außerdem fehlen wichtige Sicherheitsdaten und
eingehende Untersuchungen. Die französischen Behörden stellten im
November 2003 daher fest, dass bei diesem Mais unerwartete Wirkungen
nicht auszuschließen sind. Greenpeace fordert wegen der ungeklärten
Sicherheitsprobleme einen sofortigen Stopp der Zulassung von
Gen-Mais.
Unterdessen wird nach Greenpeace-Recherchen Landwirten erstmals in
der gesamten EU Gen-Maissorten zum Kauf angeboten. Das in diesen
Tagen erscheinende europäische Sortenblatt listet erstmals Mais der
Firma Monsanto auf (MON 810), der ohne Kennzeichnung in der EU
angebaut werden kann. Ob der Mais allerdings Abnehmer finden wird,
ist offen: An einer gemeinsamen Initiative der Gentechnik-Industrie
und der Landesregierung von Sachsen-Anhalt zum Anbau von Gen-Mais
wollen sich bislang nur wenige Landwirte beteiligen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Christoph Then, Tel.
0171-8780 832, oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 778.
Ein Hintergrundpapier zu EU-Zulassungen erhalten Sie unter
040-30618-386. Internet: www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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