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Zum Teufel mit der Verbraucher-Täuschung
Ministerpräsident soll Falsch-Kennzeichnung von Gen-Soja unterbinden

Stuttgart (ots)

Greenpeace-Aktivisten protestieren heute
vormittag in
Stuttgart vor dem Staatsministerium Baden-Württembergs gegen die
Falsch-Kennzeichnung von gentechnikfreiem Tierfutter durch die
Ölmühle in Mannheim. Die Bunge Deutschland GmbH, die Betreiberin
der als gentechnikfrei zertifizierten Ölmühle, kennzeichnet unter
Billigung der Kontrollbehörden den Großteil ihres gentechnikfreien
Soja-Schrots als genmanipuliert. Damit wird die gentechnikfreie Ware
am Markt künstlich verknappt und verteuert. Greenpeace fordert von
den Behörden, für eine richtige Kennzeichnung der gentechnikfreien
Ware zu sorgen. Zudem müssen alle Bundesländer prüfen, welche Firmen
falsch kennzeichnen.
Die 15 Umweltschützer stapeln die Säcke mit Soja-Schrot der
Ölmühle vor dem Staatsministerium. Auf einem Transparent steht
"Stoppt Verbraucher-Täuschung". Laut Lieferschein ist das
mitgebrachte Soja-Schrot genmanipuliert. Aktuelle Labortests des
Soja-Schrots belegen jedoch, dass das Tierfutter gentechnikfrei ist.
Das trifft auch auf zwölf Proben zu, die Greenpeace vergangenen
Freitag vor der Ölmühle von Lkw-Ladungen genommen hat.
"Ministerpräsident Erwin Teufel darf diese Verbraucher-Täuschung
nicht durchgehen lassen", sagt Carmen Ulmen, Gentechniksprecherin von
Greenpeace. "Die Futtermittelindustrie unterläuft die
Kennzeichnungs-Gesetze. Damit gibt es für Landwirte und Verbraucher
keine Transparenz und keine Wahlfreiheit. Diese Strategie darf aber
nicht aufgehen. Landwirte müssen erfahren, was sie an ihre Tiere
verfüttern. Verbraucher wollen wissen, ob bei der Herstellung von
Milch, Eiern und Fleisch Gentechnik im Spiel war."
Das für die Kontrolle der Ölmühle zuständige Regierungspräsidium
Karlsruhe bestätigte gegenüber Greenpeace telefonisch, dass Bunge
tatsächlich gentechnikfreie Ware als genmanipuliert verkaufe. Die
Überwachungsbehörde in Stuttgart erklärte, dass neben Bunge weitere
Unternehmen falsch deklarierten. Nach Stichproben von Greenpeace
kennzeichnet auch die Futtermittel-Firma Hemo (Heilbronn) ihr
Futterschrot fälschlich als genmanipuliert. Bisher haben die Behörden
nicht eingegriffen. Die Behörde in Karlsruhe hat allerdings gegenüber
Greenpeace angekündigt, die Lage rechtlich zu überprüfen.
Den Fall Bunge hat Greenpeace umfassend dokumentiert. Die
Umweltschützer fanden aber auch in Stichproben der Firma Deuka
(Worms/Rheinland-Pfalz) und der Raiffeisen-Warenzentrale
(Wiesbaden/Hessen) falsch deklarierte Ware.
Bunge kauft seit April 2004 ausschließlich gentechnikfreie Soja
aus Nordbrasilien und garantiert allen Lebensmittelherstellern
gentechnikfreies Speiseöl. Die gleiche Garantie kann Bunge auch der
Futtermittelindustrie geben. Denn Speiseöl und Futterschrot stammen
aus den selben Bohnen. Nur etwa ein Fünftel des gentechnikfreien
Soja-Schrots verkauft der Konzern auch als gentechnikfrei weiter -
und verlangt für diese Ware einen Aufpreis von knapp zwei Prozent.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Carmen Ulmen,
Tel.: 0171-8780 840,
oder Pressesprecherin Simone Miller,
Tel.: 0171-8706 647.
Hintergrundinfos sowie Lieferscheine und Laborergebnisse sind
per Fax erhältlich.
Fotos der Aktion erhalten Sie unter
040-30618-377.
Internet: www.greenpeace.de/gentechnik.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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